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Digitale Partituren I (nach Nicéphore Niépce)

1995
© Andreas Müller-Pohle
Titel
Digitale Partituren I (nach Nicéphore Niépce)
Jahr
1995
Exemplarnummer
080
Medium / Material / Technik
8 Tafeln, Iris 3047 Inkjet Prints auf Aquarell-Papier (Arches grain Satiné 300 g/m)
Maße / Dauer
je 68,5 × 68,5 × 4 cm
Import ID
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Admin Title
D7 Paragraph: r17_text / GPC_ID: 12192
Detail Layout
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Die Digitalisierung des Bildes kann als das Ende der Fotografie gedeutet werden: Die Fotografie büßt ihre im Analogzustand gepflegte Autonomie und ihre damit verbundenen Privilegien ein. Sie vermischt sich zur Unkenntlichkeit mit Partikeln aus anderen Bild- und Sinnesquellen. Oder sie kann als die Vollendung der Fotografie interpretiert werden: Die Fotografie partizipiert an der digitalen Universalität und gewinnt neue, erweiterte Aufgaben. War sie im Zustand der Analogie vornehmlich Referenztechnik und Sehhilfe, so wird sie nun Präferenztechnik und Denkinstrument.

Die »Digitalen Partituren« bewegen sich im Schnittbereich dieser Fragestellung, indem sie sich den digitalen Code des Urbilds der Analogfotografie zum Gegenstand nehmen: Am Ende der Fotografie (ihrer Vollendung) geht das Projekt zurück auf deren Anfang, auf das erste erhalten gebliebene Lichtbild, auf Nicéphore Niépces »Blick aus dem Arbeitszimmer« des Maison du Gras in Saint-Loup-de-Varennes von (vermutlich) 1826. In sieben Millionen Bytes, die jedes durch ein alphanumerisches Zeichen repräsentiert werden, findet sich, auf jeweils acht quadratischen Tafeln, die vollständige binäre Beschreibung dieses Bildes – eine Beschreibung, die uns zeigt: Digitale Bilder repräsentieren vor allen Dingen die Realität der ihnen zugrundeliegenden Theorien und wissenschaftlichen Konzepte.

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