© Jill Scott ; Foto © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Foto: Anatole Serexhe
- Artist/s
- Jill Scott
- Künstler:in / Künstlergruppe
- Jill Scott
- Titel
- Dinner Party
- Jahr
- 1995
- Kategorie
- Computerbasiert
- Installation
- Material / Technik
- computerbasierte Installation; Bildschirmsockel, Tisch mit Unterbaukasten und Stuhl; Technik: Computer: Power Macintosh 8100/100AV, Betriebssystem: OS9, Software: Individualsoftware; weitere Geräte: Tisch mit Touch-Interface und modifizierter Tastatur, zwei CRT-Monitoren, LaserDisc-Player, Verstärker, gerichteter Passivlautsprecher.
- Maße / Dauer
- Installationsmaße variabel
- Sammlung
- ZKM | Zentrum für Kunst und Medien
- Beschreibung
- Die interaktive Installation »The Dinner Party« besteht aus einem Tisch, in dessen Platte ein großes Foto eingelassen ist, unter dem sich Berührungssensoren befinden. Das Bild zeigt acht Frauen an einer gedeckten Tafel. Berühren die Besucher:innen das Foto, wird eine Videosequenz auf einem Monitor abgespielt. Durch das Antippen von zwei Charakteren treten diese in einen Dialog.
Die Frauen stammen aus unterschiedlichen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts (1900er-Jahre, 1930er-Jahre, 1960er-Jahre, 1990er-Jahre) und repräsentieren jeweils eine revolutionäre Idee ihrer Zeit. Das Interesse der australischen Künstlerin Jill Scott an den Themenfeldern Feminismus, Einwanderung und politischem Idealismus wird anhand der persönlichen Ansichten und Ideale der acht Charaktere deutlich: Emma (inspiriert vom Leben der russischen Immigrantin und Anarchistin Emma Goldman), Mary (eine irische Sozialistin, die nach Südamerika ausgewandert ist, um eine Kommune zu gründen), Margaret (eine Sekretärin in einer New Yorker Designfirma und Kapitalistin), Pearl (eine Dichterin, deren Wurzeln bei den Aborigines liegen), Maria (eine feministische Kunststudentin und aktiv in der Hippiebewegung), Gillian (eine radikal-marxistische Studentin), KI (eine chinesische Physikerin, die politisches Asyl in Australien erhält, nachdem sie an den Demonstrationen am Tian’anmen-Platz teilgenommen hatte) und Zira (eine Programmiererin der New-Age-Bewegung).
Eine der Inspirationen für das Werk war die Kunstinstallation »The Dinner Party« (1974–1979) der amerikanischen, feministischen Künstlerin Judy Chicago, die in der Installation die Geschichte der Frauen in der westlichen Zivilisation darstellt. Das Anliegen von Jill Scott ist es, die historischen Lebensumstände und Ideen von Frauen sichtbar zu machen: „Frauen müssen in die Geschichte geschrieben werden, von Frauen.“ [1]
[1] Katy Deepwell, »N.Paradoxa: Dialogue with Australian artist, Jill Scott«, in n.paradoxa: international feminist art journal, Nr. 2 (1997): S. 39–47, hier S. 40.
Autor
Hannah-Maria