© Dara Birnbaum
- Artist/s
- Dara Birnbaum
- Dori Levine
- Künstler:in / Künstlergruppe
- Dara Birnbaum
- Titel
- Kiss the Girls: Make Them Cry
- Jahr
- 1979
- Kategorie
- Video
- Format
- Analogvideo
- Material / Technik
- Betacam SP, Farbe, stereo
- Maße / Dauer
- 00:06:50
- Mitwirkende
- Musik
- Sammlung
- ZKM | Zentrum für Kunst und Medien
- Beschreibung
- Dara Birnbaum gehört zu den einflussreichsten zeitgenössischen Videokünstler:innen, die sich mit der Macht des Massenmediums Fernsehen auseinandersetzen. In »Kiss the Girls: Make Them Cry« präsentiert sie eine vielschichte Analyse stereotyper männlicher und weiblicher Selbstdarstellungsversuche in der damalig bekannten amerikanischen TV-Game-Show »Hollywood Squares«. Birnbaum verwendet in dieser Dekonstruktion nicht gesendetes Material, welches die Teilnehmer:innen – „ikonische Frauen“ und „kahlköpfige Männer“ – in einer Art Regalwand aus beleuchteten quadratischen Kästen sitzend zeigt. Sie werden aufgefordert, die Millionen von Fernsehzuschauern mit einem ‚Hallo‘ zu begrüßen. Die Videokünstlerin isoliert einzelne Gesten aus dem Kontext der Show. In der Wiederholung der Sequenzen werden Gesichtsausdrücke und teils bizarre Bewegungen fokussiert. Die femininen und maskulinen Selbstdarstellungen demonstrieren Anpassung, Macht oder Ergebenheit.
Begleitet werden die Inszenierungen von Disco-Songs; unter anderem von »Georgy Porgy« (Toto, 1979). Der Songtext ‚Georgy Porgy puddin‘ and pie, kissed the girls and made them cry’ [Georgy Porgy, Pudding und Kuchen, küsste die Mädchen und brachte sie zum Weinen] ist nur zu hören – der Refrain wird als Text eingeblendet.
Birnbaum kritisiert in ihrer videografischen Analyse die pseudo-individuelle Darstellung von femininen Stereotypen in der TV-Branche und fokussiert dabei auch die TV-Game-Show als Spektakel der geschlechtsspezifischen Dynamik.
Autor
Jenny