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Lamassu; Ebu; South Ivan Human Heads: Bearded River God

© Morehshin Allahyari
Titel
Lamassu; Ebu; South Ivan Human Heads: Bearded River God
Exemplarnummer
002
Medium / Material / Technik
Plastikfiguren in 3-D-Druck mit elektronischen Komponenten
Maße / Dauer
22,2 × 20,3 × 6,4 cm, Edition von 3
Import ID
r17_text:218516
Admin Title
D7 Paragraph: r17_text / GPC_ID: 12270
Layout
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»South Ivan Human Heads: Bearded River God«, 2017
aus der Serie »Material Speculation: ISIS« 2015-2017

»The 3D Additivist Manifesto«, (mit Daniel Rourke), 2016
HD-Video, 10:11 Min, s/w, Sound
Mit freundlicher Genehmigung der Upfor Gallery, Portland

In der Ausstellung vom 20.10.2017 bis 05.08.2018

»Material Speculation: ISIS« ist ein Projekt, das sich mit 3-D-Modellierung und 3-D-Druck auseinandersetzt. Im Fokus steht dabei die Rekonstruktion von zwölf ausgewählten originalen Artefakten (Statuen aus der antiken Stadt Hatra und assyrische Artefakte aus Ninive), die 2015 vom IS zerstört worden waren. Das Projekt zeigt praktische und politische Möglichkeiten im Bereich der Archivierung von Artefakten auf und thematisiert den 3-D-Druck als Werkzeug sowohl des Widerstands als auch der Dokumentation. Der 3-D-Druck wird so zu einem Prozess, mit dem Geschichte und Erinnerung aufgearbeitet werden können.

Das Projekt geht über metaphorische Gesten und die digitalen und materiellen Erscheinungsformen der Artefakte hinaus, da in jedes der mit einem 3-D-Drucker hergestellten Objekt eine USB-Stick und eine Speicherkarte integriert werden. Die Objekte sind, ähnlich wie Zeitkapseln, versiegelt und können für zukünftige Kulturen aufbewahrt werden. Die in Binärcode verschlüsselten Informationen auf den Speichermedien umfassen Bilder, Karten, PDF-Dateien und Videos zu den Artefakten und ihren Standorten, die in den Monaten vor ihrer Zerstörung zusammengetragen wurden. Im ZKM werden die Rekonstruktion einer Lamassu- und einer Ebu-Skulptur gezeigt, zusammen mit einem USB-Dead Drop (mit dem Titel »South Ivan Human Heads: Bearded River God«), an welchem die BesucherInnen Daten zu den Artefakten herunterladen können.

Ergänzt wird die Skulptur durch das HD-Video »The 3D Additivist Manifesto«, das das Projekt »Material Speculation: ISIS« auf theoretischer Ebene begleitet.

Das Video-Manifest sieht in 3-D-Druckern eine bedeutsame Metapher unserer Zeit. Es versteht sie als Repräsentanten einer Technologie, die kreative Unternehmungen mithilfe von digitalen Prozessen in Schichtungen überführt, die mit Materialien aus längst vergangenen geologischen Zeitaltern in Zusammenhang stehen.

Das Verfahren der 3-D-Fertigung kann somit als der kritische Rahmen dieses »Additivismus« gelten: eine eklektische Mischung aus künstlerischem Projekt, Online-Gemeinschaft, Aktivismus, ironischem Kommentar und revolutionärem Potenzial. Der Begriff »Additivismus« ist eine Wortkombination aus »additiv« und »Aktivismus«. Er verfolgt das Ziel, materielle, gesellschaftliche, Computer bezogene und metaphysische Realitäten mit den Mitteln der Provokation, der Kollaboration sowie auf Science-Fiction basierenden Denkmodellen zu unterminieren.

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