- Artist/s
- Edmond Couchot
- Künstler:in / Künstlergruppe
- Edmond Couchot
- Titel
- Sémaphora III
- Jahr
- 1966
- Kategorie
- Installation
- Material / Technik
Holz, Kunststoffelemente, Motoren, Elektronik, Glühbirnen
- Maße / Dauer
- 100 x 200 x 22 cm
- Sammlung
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
- Beschreibung
Ab 1965 realisierte Couchot eine Reihe von "kybernetischen" Objekten, die er "mobiles musicaux" [musikalische Mobiles] nannte. Diese Artefakte bestanden aus beweglichen, farbigen Lichtelementen, die auf einer vertikalen Fläche von 1x2 Metern angeordnet waren. Sie reagierten durch Licht und Bewegung auf akustische Reize reagieren, wobei der maschinelle Determinismus der Reaktionen durch Zufallsoperationen variiert wurde. Da es damals noch keine Mikrocomputer gab, entwickelte Couchot einfache elektronische Schaltungen selbst.
Zunächst baut Couchot »Semaphora I«, ein Objekt, das auf Funkwellen reagiert. Durch Drehen eines Reglers, der das Radioprogramm wechselte, veränderten sich die leuchtenden und beweglichen Strukturen.
Ein zweites Mobile, »Semaphora II«, das auf Musik reagieren konnte, präsentierte Couchot 1965 in Paris unter der Schirmherrschaft der Musikforschungsgruppe des ORTF (damals unter der Leitung von Pierre Schaeffer). Im Jahr 1966 folgte ein drittes Mobile, »Semaphora III«, das auf demselben Prinzip beruhte, aber komplexer war und 1967 auf der V. Biennale in Paris vorgestellt wurde.
Couchots Absicht war es, diesen Artefakten eine gewisse Autonomie zu verleihen, wenn sie auf Werke zeitgenössischer Musik wie die von Pierre Schaeffer, Bernard Parmegiani, Pierre Boulez und Luciano Berio reagierten.
Im Katalog der V. Internationalen Biennale in Paris im Oktober 1967 notierte Couchot zu »Semaphora III«:
"Auch wenn dieses Mobile dem Klang gehorchen kann, ist es nicht passiv fügsam, denn es setzt dieser Art von Aggression, die von außen kommt, einen Widerstand entgegen, der stark genug ist, um das Spiel der hervorgerufenen Bilder als das Produkt einer Sensibilität zu betrachten, die für die Klangwelt offen ist, und einer inneren Reaktion, die dem Mobile eigen ist".