David Bowen

tele-present water

2011
Künstler:in / Künstlergruppe
David Bowen
Titel
tele-present water
Jahr
2011
Auflage / Seriennummer
3
Kategorie
Installation
Computerbasiert
Material / Technik
Aluminium, Holzstäbe, Nylonfäden, 17 Servomotoren (Futaba S3004), Computer (Macmini, Betriebssystem: Mac OSX, Software: Max/MSP); Wellendaten der Daten-Bojenstation 51003 der National Oceanic and Atmospheric Administration
Maße / Dauer
131 x 120 x 53 cm
Sammlung
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien
Beschreibung
Als der Künstler David Bowen im Jahr 2010 einen Segeltrip auf dem Lake Superior in Minnesota unternahm, war er fasziniert von der Wellenbewegung auf dem Boot und davon, wie schnell sich sein Körper an diese anpasste. Selbst als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, spürte er noch die sanften Wogen des Wassers. Jenen Effekt der Telepräsenz, dem Gefühl der eigenen Anwesenheit an einem entfernten Ort, versuchte Bowen mit seiner Installation »tele-present water« nachzuempfinden.

Hierzu kreierte er ein fragiles Gitter aus Holzstäben, welches scheinbar im Raum schwebend an durchsichtigen Nylonfäden befestigt. Die Nylonfäden führen über parallel angeordnete Stäbe zu Stangen, die mithilfe von siebzehn Motoren die komplette Installation bewegen. Wie die Arme eines Puppenspielers senken sich die Stangen auf und ab und versetzen sowohl das Raster der parallelen Stäbe wie auch das darunter befindliche Holzgitter in wellenartige Bewegungen.

Zugleich ist »tele-present water« mit der Bojenstation 51003 im Pazifik der Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA) verbunden, welche in Echtzeit die Daten der Wellenhöhe und Frequenz in den Ausstellungsraum übermittelt. Bei den Bewegungen handelt es sich also um tatsächliche Wellenformationen aus dem Pazifischen Ozean. Ein Computer übersetzt die Information der Bojen in mechanische Bewegung, sodass das Holzgitter die Wellenformationen nachstellt. Ist der Pazifik ruhig, so bewegt sich auch die Installation nur in sanften Schwingungen, bei stürmischer See hingegen präsentiert sie einen wilden Tanz.

So kombiniert Bowen mit »tele-present water« Natur und Technik sowie Innen- und Außenraum zu einer Installation, die sich mit der Frage nach Unmittelbarkeit und Betroffenheit in einer global vernetzten Welt auseinandersetzt.

Autor

Julia
Ihls

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