Tether

In der Ausstellung vom 01.09.2018 bis 02.06.2019

»Tether« ist eine interaktive Studie über die Bewegungen lose gebundener Partikel im Raum. Die Partikel, die sich frei bewegen, während sie an einem Seil auf einen bestimmten Ruhepunkt zustreben, sind in einem fließenden Übergangsstadium zwischen dem Potenziellen und dem Kinetischen zu verorten. Jede ihrer Bewegungen (oder das Fehlen einer solchen) wird unmittelbar in stimmliche Laute übersetzt, die sich alsdann zu einem Chor von Stimmen vereinigen. Die BesucherInnen können interagieren und den bestehenden Zustand verändern, indem sie an einzelnen Seilen ziehen und Partikel aus dem Ruhezustand »wachrütteln«. Wie reagiert die Gemeinschaft auf eine solche Störung von außen?

Im Wesentlichen ist »Tether« die Übersetzung physikalischer Aspekte wie Position oder Bewegung in Ton, aber es ist darüber hinaus auch eine Studie, in der es um Überwachung und Einflussnahme geht. Ein Computervisionssystem verfolgt das Verhalten individueller Partikel, ohne ihre Position jedoch direkt beeinflussen zu können. Die Gemeinschaft strebt nach Harmonie, aber äußere Einflüsse (oder individuelle Kräfte in ihrem Inneren) trachten danach, die Ordnung durcheinanderzubringen. Wie reagieren individuelle Partikel, wenn die ihnen benachbarten aus dem Gleichgewicht geraten? Bis zu welchem Grad bleibt die Gemeinschaft intakt, beziehungsweise wann ist der Punkt erreicht, an dem sie auseinanderzufallen beginnt?