- Artist/s
- Lynn Hershman Leeson
- Titel
- The Infinity Engine
- Jahr
- 2024
- Medium / Material / Technik
- Mixed-Media-Installation, in Auswahl präsentiert, Kühlraumtür, Regal, Petrischalen, 2 Laborposter, Wandtapete mit gentechnisch veränderten Nutzpflanzen, Tieren, Gentechniklaboren, Antikörper und Datenspeicher in Spiegelkasten; Videointerviews mit Dr. Anthony Atala, Dr. Elisabeth Blackburn, Oran Catts
Was ist eine Unendlichkeitsmaschine? Lynn Hershman Leeson fasst die avancierten Labore der Bioingenieure als leistungsstarke Einrichtungen auf, in denen Leben nicht nur erforscht wird, sondern neue Lebensformen mittels Genmanipulation hervorgebracht werden. Die ehedem literarischen SciFi-Träume biogenetischer Erschaffung künstlicher Lebewesen sind Realität der Lebenswissenschaften geworden und triggern neue Visionen unabsehbarer Zukunftsrealitäten. Das modular angelegte Projekt »The Infinity Engine« zitiert diese Realität in Form der Nachbildung eines biogenetischen Labors mit Repräsentation von Labortests, Abbildungen genetisch modifizierter Pflanzen und Tiere, Informationspostern, Petrischalen, Biomaterialien und künstlich hergestellten Organen. Wissenschaftler:innen geben in Videointerviews Auskunft über ihre Forschungen und genutzten Technologien.
Die Künstlerin wird selbst zur Laborantin, indem sie ihr Recherchematerial auf einem DNA-Sample speichert, das in eine geschlossene White-Room-Tür eingelassen ist. Lynn Hershman nutzt damit ein effizientes Speichermedium der Zukunft, das in der Wissenschaft erprobt wird.
Die Installation fungiert als Medium, das Besucher:innen in die Welt eines faszinierenden Denkens führt. Mikrobiologische Naturbeherrschung und die damit postulierten Ahnungen für die Zukunft sind so bewunderungswürdig wie beladen mit Fragen danach, welche gesellschaftlichen Konsequenzen und welche Folgen für das Menschenbild zu erwarten sind.