Grazia Varisco

Trasparente. Lineare variabile

1960
© Grazia Varisco ; Foto © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Foto: Franz J. Wamhof
Artist/s
Grazia Varisco
Künstler:in / Künstlergruppe
Grazia Varisco
Titel
Trasparente. Lineare variabile
Jahr
1960
Kategorie
Skulptur
Format
Wandskulptur
Material / Technik
variables Objekt ; Holz, Metallnetz, Magnete
Maße / Dauer
83 x 61 x 10 cm
Sammlung
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
Beschreibung
Das Werk »Trasparente. Lineare variabile« ist Teil der Serie »Tavole Magnetiche« [magnetische Tafeln] der italienischen Künstlerin Grazia Varisco und besteht zum Teil aus magnetischen Elementen. „[...] ich begann, mit den ›Tavole Magnetiche‹ die ausdrucksstarken Variationen von Oberflächen mithilfe von Formen und Elementen mit Magneten zu untersuchen, die es ermöglichen, Gegensätze wie Ordnung / Unordnung, oben / unten, vor / nach, Anziehung / Abstoßung etc. zu vergleichen." [1]
Mit »Trasparente. Lineare variabile« erforscht Varisco das Moment der Bewegung. Die kinetische Skulptur besteht aus einem Metallnetz, auf dem die Besucher:innen die geometrischen Magnetkomponenten beliebig verteilen können. Die Gitterstruktur ermöglicht eine Vielzahl an Bildkonstellationen. Durch das aktive Eingreifen der Betrachter:innen wird das Kunstwerk verändert. Aus konservatorischen Gründen ist diese Interaktion heute jedoch nicht mehr möglich.
Die Diagonale, eine Form, die sich in vielen von Variscos Arbeiten findet, symbolisiert den Moment des Übergangs beziehungsweise der Verschiebung. Zudem kann die Linie als Zeichen für Dynamik und die Aneignung des Raums gesehen werden. Varisco, die 1960 der Gruppo T – »T« steht für das italienische Wort »Tempo« [Zeit] – aus Mailand beitrat, entwickelte diese Bewegungsexperimente im Kontext der avantgardistischen Kunstbewegung Arte cinetica [kinetischen Kunst], die Umberto Eco als »Arte programmata« betitelte. In den 1960er-Jahren setzten sich italienische Künstler:innen mit programmierten, das heißt kinetischen und zufälligen Experimenten auseinander und stellten die Bewegung als vierte Dimension in den Fokus ihrer Kunstwerke.

[1] Grazia Varisco, »Me about myself« (2016), www.archiviovarisco.it/en/me-about-myself/#pll_switcher.

Autor

Hannah-Maria
Winters

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