Reinhard Döhl

The shape of an apple consisting of the words "apple" and the word "worm".

Die Nachlassbibliothek von Reinhard Döhl, 1934–2004, ein Stuttgarter Germanist, Autor und Künstler, kam in mehreren Teillieferungen von 2005-2020 an das ZKM und umfasst eine große Auswahl an Titeln aus seiner Arbeits- und Privatbibliothek. Neben dem Buchbestand wurde zudem eine umfangreiche Ephemera-Sammlung übergeben. Beide Bestände befinden sich in der Abteilung Wissen – Sammlung & Archive, werden hier aufbewahrt, erschlossen und bereit gestellt. Abrufbar ist der Buchbestand über den Online-Katalog der Bibliothek unter Literaturlisten - Sonderbestände:

    Als Universitätsprofessor für Germanistik befasste sich Döhl schon seit den 1960er Jahren mit der Beziehung von Literatur und (digitalen) Medien. Dies zeigt seine intensive Beschäftigung mit dem Hörspiel sowie experimenteller Netztliteratur und Netzkunst. Die Arbeits- und Privatbibliothek spiegelt sein ideenreiches und innovatives Schaffen ebenso wider wie sein wissenschaftliches Interesse. Sie enthält Döhls Primärliteratur, aber auch die Sekundärliteratur, mit der er sich wissenschaftlich auseinandergesetzt hat.
    Seine eigenen Werke reichen im literarisch künstlerischen Bereich von Hörspielen, Theaterstücken, Kurzprosa, Lyrik – hier vor allem die konkrete und visuelle Poesie, die experimentelle- und Computerliteratur, Collagen, japanische Kalligraphie und die von ihm entwickelte Mail-Art.
    Seine theoretischen Publikationen beinhalten essayistische Arbeiten in denen er sich kritisch und analytisch mit Literatur und bildender Kunst auseinandersetzt und Texte zur Hörspiel- und Mediengeschichte, darunter etlich Radioessays. Mit der Hörfunk-Sendereihe »Versuch einer Geschichte und Typologie des Hörspiels in Lektionen« (WDR 1970–1986) begründete er die Geschichtsschreibung der Literaturgattung des Hörspiels und mit seinem Buch »Geschichte und Typologie des Hörspiels« mit den Teilen »Das neue Hörspiel« und »Das Hörspiel zur NS-Zeit« schuf er ein Standardwerk zur Hörspielgeschichte.
    Weiterhin befinden sich in der Nachlassbibliothek zahlreiche Ausstellungskataloge mit Essays von Reinhard Döhl und die Schriftenreihen »rot«, »futura« und »schritte«.

    Zum Bereich der Sekundärliteratur gehören Hörspieltexte und Jahresverzeichnisse gesendeter Hörspiele, Verlagsreihen von Hörspieltexten, Bibliografien, Forschungsberichte, Dissertationen, Magisterarbeiten, Jahrbücher und Festschriften, Zeitschriften sowie Widmungsexemplare u.a. von Max Bense, Hans Dahlem, Pierre Garnier, Ludwig Harig, Ernst Jandl, Helmut Heißenbüttel, Werner Laubsch, Hansjörg Mayer, Friederike Mayröcker, Peter Roos und Dieter Roth.

    Weitere Teil-Nachlässe sind in der:
    • Akademie der Künste Berlin: Unterlagen aus allen Schaffensperioden, darunter Werkmanuskripte literarischer, essayistischer und wissenschaftlicher Arbeiten, Korrespondenz, umfangreiche Sammlungen, Arbeitsmaterialien und Tondokumente.
    • StB Wuppertal: Brief an Paul Pförtner, 15.3.1983.
    • StB München: Brief von Hermann Kesten (Durchschlag).
    Künstlerische Arbeiten von Reinhard Döhl befinden sich in folgenden öffentlichen Sammlungen:
    • Kunstsammlung der Akademie der Künste, Berlin
    • Graphische Sammlung, Staatsgalerie Stuttgart
    • Archiv Sohm, Staatsgalerie Stuttgart
    • Museum am Ostwall, Dortmund (Sammlung Cremer)
    • Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin (Sammlung Jasia Reichardt)
    • ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

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