Symbiosis – 1.5 Tonnen globale Verwicklung
Blick in die Ausstellung »Symbiosis«: Im Vordergrund: weiße Vitrienen, im Hintergrund an der Wand: weiße Gewehre
Sa, 05.11.2011 – So, 11.03.2012
»Symbiosis« ist ein Kunstprojekt, das sich mit der weltweiten Problematik der Kleinwaffen auseinandersetzt. Das Thema der so genannten Small Arms definiert sich den einzelnen Gruppen der (Zivil-)Gesellschaften unterschiedlich – wird verdrängt oder fetischisiert – selten wirklich in letzter Konsequenz analysiert und gelöst. Das »Symbiosis«-Projekt setzt an dieser Überlegung an und möchte den öffentlichen und privaten Diskurs im Kontext der Kleinwaffen-Problematik anregen.
 
»Symbiosis« besteht – je nach Ausstellungssituation – aus bis zu 150 Exponaten, die auf den ersten Blick den Charakter von Multiples haben. Bei näherer Betrachtung erweist sich dieser Eindruck jedoch als bewusste Irritation, denn es handelt sich bei den Objekten um unbrauchbar gemachte Kleinwaffen aus dem Bürgerkrieg in Burundi, die neu zusammengesetzt worden sind. Aus der Distanz visualisiert der serielle Charakter der Objekte die industrielle Dimension der Waffenproduktion. Aus der Nähe betrachtet erschließt sich jedoch ein ganz anderes Bild: Mit kleinen Unterschieden, z.B. Individualisierungen durch den Benutzer, erzählt jedes Exponat, hinter einer weißen, unschuldigen Camouflage, eine eigene »Geschichte«, deren Handlungsfäden in verschiedenen Kriegen, zuletzt im Bürgerkrieg in Burundi und der Benutzung als Tötungswerkzeug, zusammenlaufen.
 
Nach Beendigung der Ausstellungsreihe können die Ausstellungsobjekte zu einem Mindestpreis von 2.500 Euro erworben werden. Der dabei erzielte Erlös fließt direkt in Projekte der Caritas in Burundi, die sich um Opfer und Leidtragende des Bürgerkriegs kümmern.
 
»Symbiosis« ist ein Kunstprojekt von Peter Zizka und Matthias Rettner.
Organisation / Institution
ZKM
Kooperationspartner
Eine Kooperation mit dem Theater PAN.OPTIKUM / Matthias Rettner und Caritas international, Commission de Désarmement Burundi.