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Ausstellung

Games and Politics

Do, 12.10.2017 – Fr, 23.02.2018

© 11 bit studios 2014

Nach Stationen an den Goethe-Instituten in Mexiko-Stadt, San Francisco, Boston & Cambridge sowie Manila war die von Goethe-Institut und ZKM entwickelte Tourneeausstellung »Games and Politics« zuletzt in der russischen IT-Metropole Nowosibirsk zu erleben. Zuletzt war die Ausstellung am Goethe-Institut im französischen Nancy zu sehen.

Computerspiele transportieren realweltliche Bezüge, Bedeutungen und Ideologien und können demnach politische und soziale Medien sein, im positiven aufklärerischen wie im verführenden, propagandistischen Sinne. Die GLOBALE-Ausstellung »Global Games«, von August 2015 bis April 2016 am ZKM, zeigte die Bandbreite des Computerspiels als politisch und sozial relevantes Medium. Ob Computerspiele als Politikum, als Unterhaltungsmedium oder – gar – als Kunst gesehen werden, ist vor allem eines: kontextabhängig. Jedes Spiel verortet sich in einer Gesellschaft und thematisiert sie zugleich. Eine politische Relevanz kann also für sämtliche Computerspiele postuliert werden, auch und gerade dann, wenn sie sich jeglicher politischer Handlung zu entziehen scheinen. Denn selbst in diesen Spielen gilt: Die Spielenden erteilen Anordnungen, müssen aber ihrerseits nach den Regeln des Spiels spielen, um überhaupt spielen zu können. Am anderen Ende dieses Spektrums stehen Spiele, die mit Blick auf eine ansonsten schwer zu erreichende Zielgruppe bewusst zu Zwecken politischer Bildung oder für Propagandaziele eingesetzt werden. Wie Computerspiele ihr politisches Potenzial entfalten, untersucht jetzt die Tournee-Ausstellung »Games and Politics«.

Anhand offensichtlich politisch ambitionierter Computerspiele der letzten zwölf Jahren fragt sie nach den Möglichkeiten und Grenzen des Genres, eine Gegenposition innerhalb der Unterhaltungsindustrie zu entwerfen. Diese Gegenposition kann zum einen im Durchspielen der Kontingenz politischen Entscheidens selbst formuliert werden, zum anderen im explizit kritischen Aufzeigen gesellschaftlicher Zu- und Missstände , das alle in der Ausstellung gezeigten Spiele eint. Prekäre Arbeitsverhältnisse werden in ihnen genauso thematisiert wie Genderproblematiken, der Überwachungsstaat, die Folgen kriegerischer Auseinandersetzung, der Umgang mit Geflüchteten oder Revolutionen gegen totalitäre Systeme.

Doch kann das Spiel in der Kunstinstitution Museum überhaupt noch ein politisches sein? Und ist das Computerspiel ein geeignetes Medium, sich mit solch komplexen politischen Themen auseinanderzusetzen? Für all diese Ebenen des Politischen im Spiel möchte »Games and Politics« Beispiele aufführen, die größtenteils in der Ausstellung selbst gespielt werden können. Die Ausstellungskuratoren fragen außerdem Experten der Medien- und Kulturwissenschaften sowie Spielentwicklerinnen nach dem politischen Potenzial von Computerspielen. Deren Antworten werden sowohl in kleine Dokumentationen und einen Eingangsfilm zur Ausstellung als auch in den zur Ausstellung erscheinenden Katalog fließen.

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