FORMES – Paulo Ferreira-Lopes
Portrait Paulo Ferreira-Lopes
Interpretiert von StipendiatInnen der Internationalen Ensemble Modern Akademie
Do, 11.12.2014 20:00 Uhr CET, Konzert

Im Fokus stehen elektronische und instrumentale Werke des Komponisten Paulo Ferreira-Lopes. Die insgesamt fünf Stücke werden von StipendiatInnen der Internationalen Ensemble Modern Akademie sowie dem Schlagzeuger Nuno Aroso interpretiert.
 
Für das erste Stück »Changeless I und II« hat Ferreira-Lopes in enger Zusammenarbeit mit dem Schlagzeuger Nuno Aroso einige wesentliche Klangfarben der Pauke herausgearbeitet und katalogisiert. Die Rolle der Elektronik betrifft in diesen zwei Werken die Bearbeitung, Skalierung und Modulierung des Raums und seiner Wahrnehmung.

Die Struktur von »DeProfundis« besteht aus drei Melodien, die durch den Gebrauch eines stets festen Intervalls charakterisiert sind. Wie in den meisten Werken von Ferreira-Lopes wird in diesem Stück nicht die Beschreibung von Situationen oder Gefühlen beabsichtigt. Dennoch werden in seiner spezifischen Struktur, die an einigen Stellen auf thematischen Mustern basiert, Gefühle zum Ausdruck gebracht.

Im Zentrum des Konzertabends steht »FORMES«, das Teil eines Zyklus aus musikalischen und medialen Arbeiten ist, in denen sich der Komponist mit dem Holocaust auseinandersetzte. Das Ausgangsmaterial des Stücks basiert auf der architektonischen Struktur des Denkmals für die ermordeten Juden Europas in Berlin.

Schließlich wird mit »Sotto Voce« kein zielgerichteter Diskurs verfolgt, sondern in einem Moment der Tiefe und Reflektion verharrt: Ferreira-Lopes schafft mit dem Cello und vier Audiokanälen insgesamt fünf parallele Universen.

Programm

»Changeless I« (2011)für Pauke und Live-Elektronik
»deProfundis« (2006)für Violine und Live-Elektronik
»FORMES« (2012)für Streichquartett
»Sotto Voce« (2000)für Violoncello und Live-Elektronik
»Changeless II« (2011)für Pauke und Live-Elektronik


Paulo Ferreira-Lopes

studierte zwischen 1988 und 1991 Komposition in Lissabon unter Constança Capdeville. Drei Jahre nach seinem Studium zog es ihn nach Paris, wo er zwischen 1995 und 1997 Komposition bei Emmanuel Nunes, Antoine Bonnet und Computer Music bei Curtis Roads studierte. Weitere Vertiefungsstudien bei Karlheinz Stockhausen im Rahmen der »Internationalen Ferienkurse für Neue Musik« Darmstadt sowie ein Stipendium der Französischen Regierung »Department d’Esthétique et Technologies des Arts« folgten.
Als Gründer des Electronic Music Studio C.C.I.M. wirkte er von 1992 bis 1995 als Direktor. Den intensiven Studien folgten der Kompositionspreis der documenta X in Kassel sowie Gastkünstleraufenthalte am ZKM | Institut für Musik und Akustik seit 1998.

Die Arbeit von Paulo Ferreira-Lopes und Carlos S. Caires wird ermöglicht durch