Eine Einstellung zur Arbeit

Frauen Video Arbeiten

Das Künstlerpaar Antje Ehmann und Harun Farocki veranstaltete seit 2011 in zahlreichen Städten weltweit Workshops zum Thema Arbeit in seinen unterschiedlichsten Ausprägungen. Die TeilnehmerInnen, ob  Amateur, Künstler oder Filmstudent, sollen Videos von maximal 2 Min. Länge ohne Schnitt produzieren. Diese Beschränkung der filmischen Mittel erlaubt eine genaue Untersuchung des Arbeitsablaufs, seiner Choreographie und der Einzigartigkeit der Tätigkeit. Das so entstandene, global ausgerichtete Archiv von über 400 Videos nimmt fast enzyklopädischen Charakter an, indem es die Arbeitsrealitäten eines globalen Kapitalismus dokumentiert. Für »Frauen Video Arbeiten« wurden 15 Arbeiten ausgewählt, in denen Frauen eine Schlüsselrolle einnehmen.

Frauen gehen aus der Fabrik
Auguste & Louis Lumière, »La sortie de l'usine Lumière à Lyon« (1895), Prerna Bishop & Rucha Dhayakar, »Workers Leaving the Textile Factory« (2012)
© Association frères Lumière, Prerna Bishop, Rucha Dhayakar

Ausgangspunkt des Projekts von Antje Ehmann und Harun Farocki waren die historischen Filmaufnahmen der Lumière Brüder, die Ende des 19. Jahrhunderts die Arbeiter beim Verlassen der eigenen Lumière-Fabriken filmten. In »Eine Einstellung zur Arbeit« haben sie die Bedeutung von Arbeit als Produktionsmittel in der heutigen Zeit aufgegriffen und zahlreiche zeitgenössische Versionen des Motivs produzieren lassen. Eine Arbeit daraus, der Blick auf die Arbeiterinnen einer Textilfabrik in Bangalore, wird hier neben seinem historischen Original gezeigt.​

Antje Ehmann & Harun Farocki

Antje Ehmann (geb. 1968 in Gelsenkirchen) ist Kuratorin, Autorin und Künstlerin. Neben ihren kuratorischen Projekten stellte sie in Johannesburg, Ljubljana, Montevideo und Toronto aus und publizierte u.a. zur Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland.

Harun Farocki (geb. 1944 in Nový Jičín, Tschechien, gest. 2014 in Berlin) studierte an der dffb Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, war Dozent in Berkeley, Kalifornien, an der UdK in Berlin sowie an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1995 erhielt er den Grimme-Preis. Die Thematik Arbeit, Arbeitsverhältnisse und globale Arbeitsrealitäten steht schon länger im Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens. 

http://www.eine-einstellung-zur-arbeit.net
Projektlaufzeit: 2011–2014
Copyright am Werk: die AutorInnen

Text und Biografie: Sophie Leschik

Die Werke

Da die Ausstellung beendet ist, können die Videos leider nicht mehr eingesehen werden!