Einführung in die Ausstellung
Lynn Hershman Leeson. Civic Radar
Ihre Karriere begann Hershman Leeson in den frühen 1960er-Jahren mit performativen und konzeptuellen Arbeiten. Bereits in ihren ersten Skulpturen, Installationen und Performances manifestieren sich charakteristische Themen ihres künstlerischen Schaffens – etwa die Konstruktion von Identität, die Rolle von Frauen und Minderheiten in der Gesellschaft sowie die Bedeutung der Medien als Instrument gegen Zensur und politische Unterdrückung. Mit dem Einsatz von Medien erweitert die Künstlerin ab den 1970er-Jahren ihre inhaltlichen Schwerpunkte um das Verhältnis von Individuum und Technik, die Beziehung des Realen zum Virtuellen und das demokratische Potential von Interaktivität. Eine der bekanntesten Werkreihen von Lynn Hershman Leeson wird von der Kunstfigur »Roberta Breitmore« (1973–1979) bestimmt.
Von 1993 bis 2004 war sie Professorin für Elektronische Künste an der University of California (Davis). 2004 bis 2010 hatte sie die Andrew D. White Professur an der Cornell University (Ithaca) inne. 2007 wurde die Künstlerin zur Vorsitzenden des Filmdepartments am San Francisco Art Institute ernannt. Hershman Leeson wurde im Laufe der Jahre mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, unter anderem dem Siemens Medienkunst Preis (1995) und dem Prix Ars Elecronica (Goldene Nica, 1995).
Autoren: Peter Weibel, Andreas Beitin