Bazon Brock: Rede anlässlich der Verleihung des Lovis-Corinth-Preises 2020 an Peter Weibel
Kunstforum Ostdeutsche Galerie 2.10.2020
- Datum
- Dauer
- 58:52
Beschreibung
Peter Weibel, Künstler, Kurator sowie seit 1999 künstlerisch-wissenschaftlicher Vorstand des ZKM, wird mit dem Lovis-Corinth-Preis für das Jahr 2020 ausgezeichnet. Die Auszeichnung richtet sich an international bedeutende KünstlerInnen, deren Persönlichkeit und Schaffen thematisch oder biografisch Bezug zu dem mittel- und osteuropäischen Raum nimmt.
Der Preis ist eng an den spezialisierten Fokus des Kunstforums Ostdeutsche Galerie Regensburg gebunden. Peter Weibel war bereits vor einigen Jahren zeitweise mit seiner interaktiven Video-Installation »Imaginärer Würfel« in der Dauerausstellung des Hauses vertreten. Anlässlich der Preisverleihung plant das Museum eine Ausstellung für den Sommer 2020.
Peter Weibel, geboren 1944 in Odessa, heute Ukraine, prägt durch seine vielfältige Tätigkeit entscheidend die europäische Szene der Medienkunst. Sein künstlerisches Schaffen ist im Bereich der Konzeptkunst, der Performance, des Experimentalfilms, der Videokunst, Computerkunst und allgemein der Medienkunst angesiedelt. Mit verschiedenen Techniken untersucht er die »Medien«: neben Sprache und Körpersprache auch Film, Video, Tonaufnahmen und interaktive elektronische Umgebungen. Die Anfänge seiner künstlerischen Laufbahn in den 1960er-Jahren sind mit den Aktionen der sogenannten »Wiener Gruppe« und des »Wiener Aktionismus« verbunden. Große Aufmerksamkeit bekamen seine »teleaktionen« im Österreichischen Fernsehen (ORF), bei denen er die Videotechnik in ihrer Anwendung im Massenmedium Fernsehen erforschte.
Als Theoretiker und Kurator beschäftigt sich Weibel mit der zeitgenössischen Kunst, Mediengeschichte, Medientheorie, Film, Videokunst und Philosophie, widmet sich aber auch klassischen künstlerischen Gattungen. Seit 1976 lehrte Weibel an verschiedenen Hochschulen unter anderem an der Universität für Angewandte Kunst Wien, dem College of Art and Design in Halifax, Kanada, der Gesamthochschule Kassel und der State University of New York in Buffalo, N. Y. 1989 baute er das »Institut für Neue Medien« an der Städelschule in Frankfurt am Main auf, das er bis 1994 leitete. Parallel dazu war er künstlerischer Leiter und anschließend auch Leiter der Ars Electronica, Linz. Seit Januar 1999 ist er Vorstand des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe und seit 2017 Direktor des Peter Weibel Forschungsinstituts für digitale Kulturen an der Universität für angewandte Kunst Wien.
Wir gratulieren!