Filmvorführung
The Art of Being the Queen
Di, 09.08.2022 18:00 Uhr CEST
Online
The Art of Being the Queen
Zum 100. Geburtstag von Elisabeth Walther-Bense
- Jahr
- 2022
- Datum
- Dauer
- 34:08
Beschreibung
Als Elisabeth Walther-Bense 2018 im Alter von 95 Jahren in Stuttgart starb, gab es kaum eine öffentliche Reaktion. Dass sie die ersten Professorin der heutigen Universität Stuttgart war, schien ebenso vergessen wie ihre Leistungen als Übersetzerin, Semiotikerin und Publizistin. Das ZKM, in dessen Archiv sich ihr Nachlass befindet, nimmt den 100. Geburtstag von Elisabeth Walther-Bense zum Anlass, mit einer Dokumentation ihr Leben und Werk in Erinnerung zu rufen.
Elisabeth Walther-Bense, geboren 1922 in thüringischen Oberweißbach, erkämpft sich gegen den Willen der Eltern Abitur und Studium. Das Jahr 1946 wird zum Wendepunkt ihres Lebens: An der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wo sie zunächst Kulturwissenschaften studiert, begegnet sie dem Philosophen Max Bense. Die vielsprachige junge Frau beginnt in Benses Auftrag philosophische und literarische Texte ins Deutsche zu übertragen und wechselt auf seine Empfehlung hin zum Studium der Philosophie. Es war der Beginn einer über 40 Jahre dauernden intellektuellen und persönlichen Beziehung. Gemeinsam gründen sie die Zeitschriften »Augenblick« (1955), »rot« (1960) und »Semiosis« (1976). Durch ihre Publikationen, Ausstellungen, Reisen und Einladungen entwickeln sie rasch ein Netzwerk der experimentellen Kunst, Literatur und Philosophie, das von Japan bis Brasilien reichte. Max Bense und Elisabeth Walther-Bense wandeln Stuttgart Anfang der 1960er-Jahre zu einem Treffpunkt der internationalen Avantgarde. 1978 wird Elisabeth Walther-Bense als erste ordentliche Professorin an der Universität Stuttgart berufen, wo sie bis weit über ihren 80. Geburtstag das »semiotisch-ästhetische Collquium« leitet.
It’s not easy being the Queen
Wer Elisabeth Walther-Bense in ihrer Wohnung in Stuttgart besuchte, sah ein Geschenk von Max Bense an der Wand, ein Schild mit der Aufschrift „It’s not easy being the Queen“. „Queen“, so nannte Bense sie in Anspielung auf die britische Königin. Der Film »The Art of Being the Queen« zeichnet in Gesprächen mit Freund:innen, Kolleg:innen und Familie, mit Tagebucheinträgen, Fotos und Filmen das differenzierte Bild einer selbstbewussten Wissenschaftlerin, Übersetzerin und Publizistin, die nicht zuletzt auch durch ihre Unterstützung des Werks von Max Bense eine wichtige Rolle für die Literatur- und Kunstszene der 1950er- und 1960er-Jahre spielte. Sie blieb im Hintergrund, ohne dies je zu bedauern.
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Produktion:
ZKM Videostudio 2022
Konzeption: Margit Rosen, Felix Mittelberger, Andy Koch
Sprecherin: Birgit Reutter
Zitatorin: Margit Rosen
Schnitt: Andy Koch
Tonaufnahme: Christina Haardt, Anton Kossjanenko
Kamera: Alexander Thelen
Redaktionsassistenz: Christian Platz
Mitwirkende
Ausstellungen / Veranstaltungen
Bilder
Elisabeth Walther-Bense, Suzette 1985. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Nachlass Elisabeth Walther-Bense© Günther Neusel
Elisabeth Walther-Bense, »Brasilia«, 1961. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Nachlass Elisabeth Walther-Bense / ZKM-01-0129-02-0792© Elisabeth Walther-Bense
Elisabeth Walther, Francis Ponge und Max Bense, Bar sur Loup 1972. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Nachlass Elisabeth Walther-Bense / ZKM-01-0129-02-1416Karl-Heinz Bast
Giorgi - Bense - Fotosammlung© Foto: Elisabeth Walther-Bense
Elisabeth Walther-Bense, »Brasilia«, 1963. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Nachlass Elisabeth Walther-Bense / ZKM-01-0129-02-0672© Elisabeth Walther-Bense
Jean Giono und Elisabeth Walther, Gréoux-les-Bains 1953. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Nachlass Elisabeth Walther-Bense / ZKM-01-0129-02-1385
Elisabeth Walther-Bense, »Lygia Clark. Variable Objekte (Eröffnung)«, 1964. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Nachlass Elisabeth Walther-Bense / ZKM-01-0129-02-0421© Elisabeth Walther-Bense
Seminar von Elisabeth Walther, HfG Ulm, Januar 1957. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Nachlass Elisabeth Walther-Bense / ZKM-01-0129-02-1272
Elisabeth Walther-Bense, »Brasilia«, 1963. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Nachlass Elisabeth Walther-Bense / ZKM-01-0129-02-0672© Elisabeth Walther-Bense
Ulrich Eberhardt, »Elisabeth Walther-Bense und Max Bense im Institut (Foto)«, 1988. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Nachlass Elisabeth Walther-Bense / ZKM-01-0129-02-1110© Ulrich Eberhardt
Max Bense, »Italienreise«, 1955. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Nachlass Elisabeth Walther-Bense / ZKM-01-0129-02-0996© Max Bense
Elisabeth Walther und Max Bense, Suzette 1986. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Nachlass Elisabeth Walther-Bense
Elisabeth Walther, Suzette 1985. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Nachlass Elisabeth Walther-Bense / ZKM-01-0129-02-1323Ilse Walther-Dulk
Elisabeth Walther und Caroline Walther, Rio 1964. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Nachlass Elisabeth Walther-Bense / ZKM-01-0129-02-1450
Elisabeth Walther auf dem Semiotik-Kongreß, Shenzen 1995. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Nachlass Elisabeth Walther-Bense / ZKM-01-0129-02-1413
Ellen Bailly, »Elisabeth Walther-Bense und Max Bense in der Buchhandlung Niedlich (Foto)«, 1989. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Nachlass Elisabeth Walther-Bense / ZKM-01-0129-02-1109© Ellen Bailly
Elisabeth Walther an der Escolea Superior de Desenho Industrial, Rio 1964. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Nachlass Elisabeth Walther-Bense / ZKM-01-0129-02-1299
Madame de Kermadec, Elisabeth Walther und Max Bense, Freiburg 1979. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Nachlass Elisabeth Walther-Bense / ZKM-01-0129-02-1452
