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Kunst in Bewegung

Medienkunst entsteht, wenn eine der drei Bedingungen erfüllt ist: Apparative Produktion, apparative Distribution, apparative Rezeption. Diese drei Bedingungen verändern sich durch die Speichertechniken.
© ZKM | Karlsruhe, Foto: Felix Grünschloß
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VON PETER WEIBEL

Liebe Besucherinnen, liebe Besucher,

die Radtechnologie (Eisenbahn, Auto, etc.) befeuerte die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert. Um 1900 entstanden aus den Bewegungsmaschinen die Maschinen des Bewegtbildes. Rotierende Räder und Scheiben, surrende Film- und Magnetspulen erzeugten die Kinematografie, die Schrift der Bewegung, die Kunst der Scheinbewegung. Gleichzeitig entstand die Kinetik, die Kunst der realen Bewegung. »The movie, the moving pictures« wurden zur 7. Kunst erklärt. Die Bewegung wurde zum Motor der Kunst des 20. Jahrhunderts. Daher wurde aus dem Bild, das bisher zu den Künsten des Raumes gerechnet wurde, eine zeitbasierte Kunstform, näher der Musik, der Mutter aller zeitbasierten Künste, als der Malerei.

In unserer Ausstellung »Kunst in Bewegung. 100 Meisterwerke mit und durch Medien« wird daher nicht nur Zelluloid in Bewegung gebracht, sondern auch Buchstaben, Licht- und Klangquellen werden beweglich – und sogar der Betrachter selbst. Medienkunst entsteht, wenn eine der drei Bedingungen erfüllt ist: Apparative Produktion, apparative Distribution, apparative Rezeption. Diese drei Bedingungen verändern sich durch die Speichertechniken wie chemische, magnetische oder elektronische Speicherung von Information. Mit der elektronischen Speicherung wird es im 21. Jahrhundert möglich, nicht nur die Bewegung zu simulieren, sondern mit computergestützten Bildsystemen und Installationen das Leben selbst zu simulieren.

Im ZKM sind 100 Meisterwerke der Medienkunst aus 100 Jahren zu sehen und weitere 300 Referenzwerke. Entscheiden Sie selbst, welches Werk für Sie ein Meisterwerk ist und begeben Sie sich mit uns auf ein großes Denkabenteuer! Die Kunst der Bewegung hat vieles bewegt.

Übrigens: Das Bildungsexperiment »Open Codes« setzt sich ab 1. September fort: »Open Codes II. Die Welt als Datenfeld« wird um neue künstlerische Arbeiten ergänzt und läuft noch bis 6. Januar 2019.

Ihr

Peter Weibel

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