»Sommerloch 2012« in der Hochschule für Gestaltung

Die Räumlichkeiten der HfG haben die Studenten vor große Herausforderungen gestellt, die sie auf vielfältige und künstlerische Weise lösen konnten.
© Staatliche Hochschule für Gestaltung (HfG)
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Wenn man die Ausstellung »Sommerloch« betritt, merkt man sofort, dass es sich um keine gewöhnliche Ausstellung handelt.

VON VALERIE GLOCK

Die Werke stehen über den ganzen Lichthof der HfG kreuz und quer verteilt und schon vom Erdgeschoß aus kann man die Arbeiten der Studenten im ersten Stock erahnen und bekommt einen Eindruck von der großen Ansammlung an Werken, die es in »Sommerloch« zu sehen gibt. Die Werke stammen aus den verschiedenen Fachbereichen der HfG und reichen von einem Wohnwagen, über eine Ansammlung von Wollknäueln bis hin zu Gartenmöbeln. Dieses bunte Sammelsurium an Arbeiten ist es, das die Atmosphäre der Ausstellung ausmacht. Es ist oft schwierig sich auf ein Werk zu konzentrieren, da man in den Augenwinkeln schon die nächsten wahrnimmt. Nach dem Besuch ist man sich auch nicht ganz sicher, ob man nicht vielleicht etwas übersehen hat.

Wenn man nicht aufpasst, kann es außerdem sein, dass man von einem Blatt Papier getroffen wird, dass jede 10 Minuten von einem Drucker ausgedruckt und über einen Ventilator aus dem 2. Stock in den Lichthof der HfG geblasen wird. Auf jedem Blatt ist ein Bild aus Flüchtlingslagern in Israel zu sehen, die im Oktober 2011 von einer Studentengruppe besucht wurden. Die Aktion macht auf die Ausstellung »Jerusalem in the Darkroom« aufmerksam, die bei der Fülle der ausgestellten Werke im 2. Stock unterzugehen droht.

Platz zum Arbeiten und »Kreativ-sein«

Die Herausforderung des offenen Raumes den der Lichthof vorgibt, haben einige Studenten angenommen und sich interessante Lösungen für das Problem überlegt. Das Ergebnis ist ein abgegrenzter Raum, der durch zwischen Säulen gespannte Gurte entstand. Innerhalb des Raumes gibt es zudem einen Tisch und ein Bett, die zwischen diese Gurte gebaut sind und über dem Boden schweben. Ein anderer Raum im Lichthof ist ein Bauwagen, der Platz zum Arbeiten und »Kreativ-sein« bietet. In ihm können sich kleine Gruppen treffen, die sonst in der Weite der HfG keinen Ort dafür haben.

Als eine etwas ungewöhnlichere Ausstellungsfläche dienen mehrere Container, die von außen karg wirken und von innen von den Kunstwerken die sie beinhalten geprägt sind. Eines dieser Kunstwerke besteht aus mehreren Wollknäueln – arrangiert von einer Katze. Der Weg zum Container ist geschmückt durch Gemälde, die von Orang Utans und Baumkängurus angefertigt wurden. Bei den Werken handelt es sich um ein Projekt von Hannah Cooke, die Bilder von Affen, Elefanten, Ottern, Delfinen und anderen Tieren sammelt um mit ihnen eine Ausstellung zu machen. Die Frage, die man sich beim Betrachten dieser Bilder stellt: Wer ist hier eigentlich der Künstler?

Die Natur kämpft sich langsam durch die Pflastersteine

Patrick Banfields und Nicolas Geißlers Arbeit »<yLö:†«, deren Name allein schon Interesse weckt, beansprucht alle Sinne. Wenn man den Raum der Installation betritt, benötigt es zunächst einige Momente, um sich in der Dunkelheit orientieren zu können. Der Boden ist bedeckt, sodass man erst unsicher ist, ob man ihn betreten soll. Der Geruch verrät aber schließlich, dass es sich um einen waldartigen Belag handeln muss, in diesem Fall sind es Rindenmulch und Pflanzen.

An den Wänden hängen Tarnnetze, die zum höhlenartigen Erscheinen des Raumes beitragen. In der Mitte des Zimmers kann man auf Holzstümpfen Platz nehmen und sich zwei Videoinstallationen anschauen. Auf einer Leinwand sind Bilder eines Waldes zu sehen. Im Kontrast dazu steht das Video, das auf der anderen Leinwand zu sehen ist, auf dem ein Häuserblock gezeigt wird. Mit der Zeit erkennt man, dass jedoch auch auf dem Video des Häuserblocks Natur zu entdecken ist, die sich langsam durch die Pflastersteine kämpft. Neben dem intensiven Geruch durchdringen den Raum außerdem Geräusche des Waldes und Klänge, die zur Atmosphäre beitragen.

Die Räumlichkeiten der HfG haben die Studenten vor große Herausforderungen gestellt, die sie auf vielfältige und künstlerische Weise lösen konnten. Ihre Werke sind in den unterschiedlichsten Räumen präsentiert, oder haben gar selbst neue Räume geschaffen.

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