Von der guten Form zum Guten Leben
100 Jahre Werkbund
Fr, 07.12. – Sa, 08.12.2007
- Ort
- Medientheater
Der Deutsche Werkbund wurde 1907 als Zusammenschluss von Künstlern, Handwerkern und Industriellen gegründet. Er entwickelte eine bis heute moderne Formensprache, die den Anforderungen der sich industrialisierenden Produktionsprozesse des beginnenden 20. Jahrhunderts entsprach. Das Qualitätssiegel »Made in Germany« war geboren.
Das Bauhaus, noch heute weltweit als führende Instanz der Klassischen Moderne anerkannt, wurde von Werkbundmitgliedern gegründet. Nach dem 2. Weltkrieg war es die Hochschule für Gestaltung in Ulm, an der maßgebliche Gestaltungspositionen formuliert wurden, und auch heute noch gründen weltweit renommierte Institutionen wie die Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und das ZKM I Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe, gelegentlich das »Digitale Bauhaus« genannt, auf dem geistigen Erbe des Deutschen Werkbunds. Die Jubiläen »100 Jahre Werkbund« und »10 Jahre ZKM im Hallenbau A« fallen beide in das Jahr 2007. Das »Digitale Bauhaus« ZKM bietet den geeigneten Ort, der Verbundenheit beider Institutionen sichtbaren Ausdruck zu verleihen. Anlässlich der Festivitäten zu »100 Jahre Werkbund« sollen vor allem Prozesse des gesellschaftlichen Wandels in Vergangenheit und Gegenwart und ihre Auswirkungen auf die Gestaltung der Lebensumwelt deutlich werden. Interventionen in Form gelesener Texte werden einen augenzwinkernden Rückblick auf die letzten 100 Jahre geben, ebenso wie das abendliche Menü des Jahrhunderts mit zeittypischen Speisen.
Tagungsprogramm
Fr 07.12.07
18:00 Begrüßung durch Peter Weibel, ZKM | Karlsruhe und Klaus Lehmann, Deutscher Werkbund
18:30 Hermann Glaser, TU Berlin
Festvortrag: »Schöne Form und gutes Leben? Von der Dialektik der ästhetischen Erziehung des Menschen«
19:30 Alfred Frei, FH Merseburg »Gute Form und gutes Essen«, historisches Buffet
22:00 Begegnung
Sa 08.12.07
10:00 Begrüßung durch Peter Weibel, ZKM | Karlsruhe und Klaus Lehmann Deutscher Werkbund
10:15 Lutz Fügener, Hochschule für Gestaltung, Technik und Wirtschaft Pforzheim
»Funktion und Emotion – Beispiel Automobil«
11:00 Intervention 1
»Erziehung zur neuen Sachlichkeit und die ewige Unsachlichkeit der Menschen«
11:15 Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing
»Mythos Topform und das Ideal des Kaputten. Schönes, Gutes, Wahres einmal anders«
12:00 Intervention 2
»Was ist schön im Werkbund?«
12:15 Pause
13:30 Peter Weibel, ZKM | Karlsruhe
»Das Virtuelle im Realen: Von der Möglichkeitsform«
14:00 Wolfgang Ullrich, HfG | Karlsruhe
»Fiktion als Funktion.Von Dingen, die den Alltag überhöhen«
14:30 Intervention 3
»Der Werkbund und der Internationale Stil«
14:45 Peter Sloterdijk, HfG | Karlsruhe
»Die Oberfläche«
15:15 Gernot Böhme, TU Darmstadt
»Die Atmosphäre«
15:45 Intervention 4
»Die Dinge des Werkbundes. Vom Sofakissen bis zum Städtebau«
16:00 Pause
16:30 Vittorio Magnago-Lampugnani, ETH Zürich
»Die neue Einfachheit, vierzehn Jahre später«
17:00 Intervention 5
»Zur Dialektik des Einfachen«
17:15 Gerhard Schulze, Universität Bamberg
»Fortuna und Felicitas. Der hinkende Gang der Moderne«