Terrestrische Universität: Wenn Pflanzen Geschichte(n) erzählen
Online-Gespräch mit Uriel Orlow, Lili Carr und Peter Nick
Do, 25.02.2021 19:00 Uhr CET
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Wollen wir die Kritische Zone verstehen, sollten wir ihren Bewohner:innen zuhören – auch jenen, die dabei oft nicht »zu Wort kommen«: den Pflanzen. Was können wir von ihnen lernen?
Dass Pflanzen sich im Gegensatz zu Menschen, Tieren, Insekten oder Bakterien nicht fortbewegen können, heißt nicht, dass sie nur vor sich hin vegetieren. Sie leben, streben, nehmen wahr, kommunizieren und: erzählen Geschichte(n).
In einem interdisziplinären Stimmengeflecht zwischen Künstler, Architektin und Naturwissenschaftler möchten wir den Pflanzen die ihnen gebührende Aufmerksamkeit schenken und dabei von ihnen lernen.
So können uns Pflanzen auch etwas über unsere Geschichte erzählen, wie Uriel Orlows Werk zeigt. Seine Installation »Soil Affinities« macht die Verknüpfungen landwirtschaftlich genutzter Pflanzen mit der Kolonialgeschichte sichtbar. Pflanzen werden hier zu einem Kompass, der auf historische und zeitgenössische (post-)koloniale Beziehungen hinweist.
Lili Carr beschäftigt sich als Architektin und Mitglied des Feral Atlas Collective mit den ungeplanten Effekten menschlicher Infrastrukturen unter anderem auf die natürliche Umwelt und damit, wie alternative Modelle der Architektur diese miteinbeziehen können. Das »Feral Atlas«-Projekt hat sie auch beim Driving the Human Festival vorgestellt.
Als Experte für Molekulare Zellbiologie am Botanischen Institut des KIT möchte Prof. Dr. Peter Nick verstehen, wie Pflanzen es schaffen, sich so meisterhaft an ihre Umgebung anzupassen um zu überleben, und welche Erkenntnisse uns dies für eine nachhaltige Lebensweise geben kann.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Terrestrische Universität: Wenn Pflanzen Geschichte(n) erzählen
Terrestrische Universität
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Mehr über die Terrestrische Universität
Mit der »Terrestrischen Universität« laden wir im Rahmen der Ausstellung »Critical Zones – Horizonte einer neuen Erdpolitik« herzlich zu einer experimentellen Vorlesungsreihe ein: mit unterschiedlichen Formaten wie Vorträgen, Diskussionen, Artist Talks, Performance Lectures oder Workshops wenden wir uns in einer Art Ringvorlesung der kritischen Lage der Erde zu. Gemeinsam mit eingeladenen Künstler:innen, Wissenschaftler:innen, Kurator:innen und Bürger:innen sowie Bürger:innen-Initiativen erkunden wir die »kritische Zone« – die dünne Haut der Erde, in welcher sich alle Prozesse des Lebens wechselseitig bedingen. Im Fokus steht die entscheidende Frage, welche Denkverschiebungen notwendig sind, um die »kritische Zone« in ihrem fragilen Gleichgewicht zu erhalten.
Die »Terrestrische Universität« wird via Livestream gesendet und über den Chat der Critical Zones-Telegramgruppe begleitet. Die vergangenen Veranstaltungen der »Terrestrischen Universität« finden Sie hier.