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Browser Art. Navigieren mit Stil

KIT-Forschungsprojekt zu künstlerischen Browseranwendungen

© Rafaël Rozendaal

Macht es einen Unterschied ob wir Opera, Internet Explorer, Firefox, Chrome oder Safari zum Browsen im Netz nutzen? Es dürfte vor allem eine Geschmacks- oder vielleicht noch Prestigefrage zu sein, denn alle scheinen beinahe dasselbe zu leisten. Aber Browser formen und filtern die Art und Weise, wie wir mit den Internetinhalten in Kontakt kommen. Und während manche gar das Ende der Webbrowser prophezeien, bleibt die Frage, wie wir uns im Internet bewegen, weiterhin offen.

Von Anfang an wurden die Bedingungen und Möglichkeiten von Webbrowsern in künstlerischen wie technischen Bereichen analysiert, weiterentwickelt und erprobt. Die Ergebnisse dieser Experimente waren oft überraschend anders als die existierenden kommerziellen Lösungen

Browser Art. Navigieren mit Stil

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt »Browser Art. Navigieren mit Stil« widmet sich künstlerischen Browseranwendungen, einer Gattung der Netzkunst der ersten Stunde, die wissenschaftlich bislang zu wenig Beachtung erfahren hat. Das von Inge Hinterwaldner initiierte Forschungsprojekt am Institut Kunst- und Baugeschichte des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ist Teil des DFG-Schwerpunktprogramms »Das Digitale Bild«.

Browser Art

Während sich die Seitenmetaphorik (Homepage, Website) bei der Entwicklung von kommerziellen Webbrowsern weitgehend durchgesetzt hat, bieten die hier untersuchten Anwendungen oder Browser Plug-ins alternative Sichtweisen und Zugänge auf das Internet an. Warum sollen Browser nicht auch Hybride sein und als Grafikprogramme taugen? Oder mit einer gamifizierten Paradiesesvorstellung verschmelzen? Nicht selten bieten sie eine große Vielfalt an Handlungsoptionen die man bei Browserapplikationen nicht vermuten würde.

Technisch gesehen, sind die Browserkunstwerke interaktive Softwareanwendungen, die für das Internet einer bestimmten Zeit erstellt wurde, manchmal mit speziellen Hardware-Komponenten. Als solche stellen sie die kulturwissenschaftliche Forschung vor etliche spannende Herausforderungen. Hier streift man schnell konservatorische, rechtliche, aber auch methodische Aspekte. Wie schafft man es, ein Stück Software so zu beschreiben, dass eine Person, die nicht die Chance hatte, die Software funktionstüchtig anzutreffen, ein Gefühl dafür bekommt, worum es geht bzw. ging?

Workshop

Mit dem ZKM ist im Jahr 2022 ein gemeinsamer Workshop zum Thema »Multi-Level Conservation of Online Culture: Browsing the Living Archive« geplant. Er widmet sich der Frage, welche technischen, politischen, ökonomischen oder historischen Instanzen in den Blick bzw. in die Pflicht genommen werden müssten, um das gefährdete Erbe der internetbasierten Kunst- und Kulturproduktion der Nachwelt überliefern zu können.

Publikationen

Das Heft »Navigation« der Publikationsreihe des Schwerpunktprogramms »Das digitale Bild« wird sich experimentell mit den kulturwissenschaftlichen, konservatorischen, rechtlichen und methodischen Aspekten befassen und versammelt Metareflektionen von Beiträger:innen aus unterschiedlichsten Disziplinen.

Darüber hinaus sind zwei weitere Publikationen in Vorbereitung: ein Interviewband mit Entwickler:innen der Browser Art, sowie ein Werkkatalog, der das Genre in seiner Vielgestaltigkeit zeigt. Auch in der Sammlung des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe lassen sich dazu Beispiele finden.

Die vielfach vernetzten Inhalte werden darüber hinaus in einem MediaWiki zusammengetragen. Hierfür ist die Kooperation mit dem ZKM auf konservatorisch-technischen Ebenen zentral und hat zum Ziel, die Forschungsergebnisse nachhaltig verfügbar zu machen.

Organization / Institution

Institut Kunst- und Baugeschichte des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)

Leitung

Mitwirkende

Kooperationspartner

SPP Das Digitale Bild, LMU München/Universität Marburg
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Förderer

  • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

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