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Ausstellung

On the Boundary of Two Worlds

Fr, 06.01. – So, 26.02.2023

(c) Alina Bukina
Ort
Foyer

»On the Boundary of Two Worlds« präsentiert Arbeiten von Alina Bukina, Oksana Ivantsiv und Anna Manankina, drei Künstlerinnen aus der Ukraine, die in den letzten Monaten Artist-in-Residence am ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe waren.

Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar 2022 herrscht Krieg in Europa. Unter den Millionen von Menschen, die vor der russischen Aggression fliehen mussten, sind zahlreiche Künstler:innen und Kulturschaffende. Doch selbst wenn sie im Westen Aufnahme gefunden haben, ist es unter diesen Bedingungen überhaupt möglich, sich auf eine neue Heimat einzulassen? Und wie ist die künstlerische Arbeit von einem Krieg betroffen, der in der Ukraine nicht erst seit diesem Jahr, sondern bereits seit 2014 herrscht?

Die Ausstellung umfasst Videos, Animationen und die Vorführung von Dokumentarfilmen, in denen der breitere Kontext der ukrainischen Identität unter den Bedingungen des Krieges thematisiert wird. In den Arbeiten der drei Künstlerinnen wird deutlich, wie die unmittelbare Erfahrung des Krieges und seine Darstellung in den digitalen Medien sowohl den physischen als auch den psychischen Zustand eines jeden oder einer jeden Betroffenen beeinflussen.

Im Rahmen dieser Ausstellung zeigt Alina Bukina ihre Animation »Miracle Support«. Diese Arbeit, die aus einer einzigen sich bewegenden Linie besteht, vermittelt die Idee einer inneren Verbindung zwischen den Menschen. Die Animation ermöglicht es, die Entstehung und Entwicklung einer Linie im Museumsraum zu verfolgen. Für die Künstlerin steht das Werk für die Intensivierung der Beziehungen zwischen den Menschen und dafür, dass es in der gegenwärtigen Situation keine Fremden mehr gibt. Bukina hat sie daher den Ukrainer:innen und all jenen gewidmet, die diese auf der ganzen Welt unterstützen.

Anna Manankinas Videoinstallation »Natural History of Destruction« befasst sich mit dem Thema der Kriegserfahrungen, die die körperliche Dynamik auf geistiger und körperlicher Ebene beeinflussen. Visuell basiert dieses Projekt auf KI-generierten Bildern von Knochenstrukturen, die mit Blumen verbunden sind und sich auf das Motiv des „Tod und das Mädchen“ beziehen. Damit präsentiert die Künstlerin eine besonders weibliche Perspektive, die Bedrohung durch die „Invasion des Körperraums". Diese Bedrohung ist der Erfahrungshintergrund dafür, wie Mädchen und Frauen in Kriegszeiten ihren Körper erleben – es ist der Erfahrung der Objektivierung, die sich am deutlichsten in der Bedrohung durch Vergewaltigung manifestiert.

Die Menschenrechtsaktivistin und Filmemacherin Oksana Ivantsiv wird am 6. Januar 2023 den Dokumentarfilm »No Obvious Signs« von Alina Gorlova aus dem Jahr 2018 vorstellen, bei dem sie als ausführende Produzentin fungierte. Der Dokumentarfilm folgt dem Leben einer Soldatin, die nach ihrer Rückkehr aus dem Krieg in der Donbass-Region mit den Folgen einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) zu kämpfen hat. Der Film wurde auf zahlreichen internationalen Filmfestivals ausgezeichnet.

Die Werke der drei in der Ausstellung vertretenen Künstler, die derzeit mit dem ZKM assoziiert sind, spiegeln verschiedene Themen wider: den Verlust des früheren Lebens, der sozialen Beziehungen, der Kommunikation mit Verwandten und der Heimat; den Kummer über im Krieg getötete Freunde und ältere Familienmitglieder; die Unterstützung untereinander und durch ehrenamtliche Organisationen; und die Hoffnung auf die Zukunft, auf den Wiederaufbau, auf Wachstum und Frieden. Die Ausstellung teilt somit persönliche Erzählungen, Geschichten und Erfahrungen als einen Verweis auf eine gemeinsame Zukunft.

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