ZKM AppArtAward
Eine Auswahl der PreisträgerInnen
Von 2011 bis 2017 prämierte das ZKM mit dem AppArtAward jährlich die besten künstlerischen Entwicklungen im Bereich der Applikationen für Smartphones und Tablets.
Die Idee resultierte aus der Erkenntnis, dass AppStores die Kategorie Kunst nicht führen und damit künstlerische und zugleich höchst innovative Entwicklungen nur eine marginale Wertschätzung erfahren.
Um einen Einblick in die lebendige Vielfalt der AppArt zu gewinnen, werden Highlights in »zkm_gameplay. the next level« präsentiert.
Apps
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»Finger Battle«, AppArtAward 2012 – Game Art, von Rafaël Rozendaal & Dirk van Oosterbosch
»Finger Battle«, laut seinem Erfinder »das einfachste Spiel des Universums«, simuliert das gute alte Daumenfechten. Der Bildschirm ist in zwei gleich große Felder unterteilt, das eine blau, das andere rot. Bei diesem »Tippspiel« für zwei Finger versucht jeder Spieler, den Gegner zurückzudrängen, indem er möglichst schnell hintereinander auf seine Seite des Bildschirms tippt. Sobald eine Farbe den ganzen Bildschirm erobert hat, wird der Sieger verkündet.
Technik
Applikation für iOS -
»Windosill«, AppArtAward 2015 – Sound Art, von Patrick Smith
»Windosill« ist ein Knobelspiel, ein Physikspielzeug und eine Art lebendes Bilderbuch. Jedes Level besteht aus einer traumartigen Welt, in welcher ein Rätsel gelöst werden muss, um einen fehlenden Baustein zu finden. Nur wenn dies gelingt, kann das nächste Level erreicht werden.
Technik
Applikation für iOS -
»Zip Zap«, AppArtAward 2017 – Highlight, von Philipp Stollenmayer
»Zip Zap« ist ein physikalisches Geschicklichkeitsspiel, in dem ein virtuelles mechanisches Bauelement so bewegt werden muss, dass entweder direkt oder mithilfe weiterer Elemente ein weißer Punkt erreicht wird. Dabei kommen den SpielerInnen die Tücken der Physik – Reibung, Trägheit und Schwung – in die Quere oder auch zu Hilfe. Das Ausgangselement lässt sich zudem nur sehr eingeschränkt bewegen, nämlich nur knicken und wieder öffnen, ähnlich einem einfach konstruierten Muskel. Da es allein über Berührung und Loslassen gesteuert wird, ist die Interaktion mit der Oberfläche auf ein Minimum reduziert. Obwohl die SpielerInnen nur minimale Kontrolle über das Geschehen auf dem Bildschirm haben, entsteht doch der Eindruck, als würden sich die wenigen Elemente zu einem einfachen beseelten Wesen zusammenfügen. Somit zeigt das Spiel schließlich auch, wie einfach Empathie erzeugt werden kann.
Technik
Applikation für iOS -
»Glitchskier«, AppArtAward 2017 – Game Art, von Shelly Robin Alon
»Glitchskier« ist ein klassisches und herausforderndes »Shoot-Em-Up«- Spiel, in einer ästhetisch überraschenden Form. Es vereint smarte Programmierung mit dem Erscheinungsbild illegal heruntergeladener Software im Stil der letzten Jahrtausendwende. Die Spieloberfläche erscheint als virtueller Retrodesktop, auf dem die SpielerInnen statt mit gebräuchlichen Buttons per Doppelklick »Dateien« öffnen, um das Spiel zu starten oder auch, um das Erscheinungsbild zu ändern. Diese virtuelle Rückkehr zu alten Designs und Strukturen ermöglicht eine Reflexion der zeitgenössischen Interaktion mit dem Smartphone oder Tablet.
Technik
Applikation für iOS, Android und Windows
Wettbewerb »AppArtAward«
Der AppArtAward wurde vom ZKM in Kooperation mit den Software-Cluster-Partnern CAS Software AG und dem CyberForum e.V., dem größten regional aktiven Hightech.Unternehmer.Netzwerk in Deutschland, initiiert und im Jahr 2011 zum ersten Mal verliehen. Mit dem AppArtAward sollen Kunstwerke ausgezeichnet werden, die kreative Softwarelösungen und künstlerische Innovation im App-Format verbinden. Ab 2012 war der AppArtAward selbst Teil des Software-Clusters, der, im Südwesten Deutschlands gelegen, als Europas Silicon Valley gilt.
AppArtAward 2016
Apps sind Kunst für das Zeitalter der digitalen Mobilität
Apps sind zu einem sehr populären Medium und zum festen Bestandteil unserer mobilen Kultur geworden. Ihre Anzahl in den verschiedenen Onlineshops wächst exponentiell. Neben reinen Service- Applikationen, die unseren Alltag erleichtern, wird auch das künstlerische Potenzial der Anwendungen genutzt: Etablierte künstlerische Gattungen werden in das Medium App überführt und transformiert. Neue Kunstformen entstehen, innovative Ideen werden auf ästhetische Weise umgesetzt und trickreiche Gedankenspiele halten Einzug in das mobile Medium. Die Möglichkeiten der neuen Technologien werden auf kreative Weise genutzt.
Die künstlerische Gestaltung von Apps zeigt ständig neue Tendenzen. Der AppArtAward will die neuesten ästhetischen und technischen präsentieren und die besten Apps des Wettbewerbs auszeichnen. Neben den zentralen Preiskategorien »GameArt« und »Sound Art« wurde im Jahr 2017 auch erstmals ein Preis in der Kategorie »AppArtivism« ausgelobt. Die Verbindung aus Activism und Art, aus Aktvismus und Kunst möchte deutlich machen, wie neue Medien künstlerisch für soziale oder politische Anliegen eingesetzt werden.
Christiane Riedel, ehm. Geschäftsführender Vorstand des ZKM | Karlsruhe
»Das Phänomen App ist eine geradezu unglaubliche Erfolgsgeschichte. Die Entwicklung von Smartphones und der dafür konzipierten Applikationen hat die Zukunft der Mobilität neu definiert.«