Ulrike Rosenbach
Einwicklung mit Julia
1972
© VG Bild-Kunst, Bonn 2014
- Künstler:in / Künstlergruppe
- Ulrike Rosenbach
- Titel
- Einwicklung mit Julia
- Jahr
- 1972
- Kategorie
- Video
- Format
- Analogvideo
- Material / Technik
- Betacam SP, s/w, mono, Originalformat: Open Reel Sony
- Maße / Dauer
- 00:04:34
- Mitwirkende
- Kamera, Schnitt, Darsteller/in
- Darsteller/in
- Sammlung
- ZKM | Zentrum für Kunst und Medien
- Beschreibung
- Inspiriert von der Ausstellung »prospect 71« in der Düsseldorfer Kunsthalle im Jahr 1971, welche körperbezogene Videotapes amerikanischer Künstler:innen zeigte, begann die Bildhauerin Ulrike Rosenbach selbst mit dem Medium Video und Performance zu arbeiten.
In dem 4-minütigen Video »Einwicklung mit Julia« sieht man die Künstlerin selbst, mit leicht angeschnittenem Kopf, wie sie in langsamen rituellen Bewegungen Mullbinden um sich und ihre auf dem Schoß sitzende Tochter wickelt, bis beide fest aneinandergebunden sind.
Rosenbachs früheste Videoperformance, welche den Auftakt ihrer künstlerischen Arbeit mit diesem Medium einläutet, macht die Verbundenheit von Mutter und Tochter in intimer Zweisamkeit sichtbar und stellt gleichzeitig in der Inszenierung die Suche nach dem Selbst als Künstlerin und als Frau dar.
Revolutionär ist die Verwendung des Closed-Circut-Verfahrens. Mit der kurz zuvor erworbenen Schwarz-Weiß-Videoausrüstung nahm die Künstlerin in ihrem Atelier die Performance selbst auf und konnte sich auf dem Monitor dank annähernd gleichzeitiger Wiedergabe beobachten. Diese Art von Selbstreflexion beschreibt Ulrike Rosenbach wie folgt: „Bei den Videoarbeiten ist die Trennwand zwischen Innen und Außen die Scheibe des Monitors. Das ‚Außen‘ ist meine Bewegung vor der Kamera, und das ‚Innen‘ ist das auf der Monitorscheibe erscheinende Bild – als Wiederspieglung von mir, als psychisches Feedback.“ [1]
[1] Zitat Ulrike Rosenbach, in: Angermeyer-Deubner, Marlene; Weibel, Peter (Hrsg.): »Syntax des Sehens, Die Videosammlung des ZKM«, 2006, S. 124.
Autor
Jenny