Ramón Guardans, Götz Dipper, Matthias Gommel, Adolf Mathias, Martin Schüttler, Renata Sas
Algorithmic Echolocation
2003
© Ramón Guardans, Götz Dipper, Matthias Gommel, Adolf Mathias, Martin Schüttler, Renata Sas ; Foto © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Foto: Matthias Gommel
- Künstler:in / Künstlergruppe
- Ramón Guardans, Götz Dipper, Matthias Gommel, Adolf Mathias, Martin Schüttler, Renata Sas
- Titel
- Algorithmic Echolocation
- Jahr
- 2003
- Kategorie
- Installation
- Computerbasiert
- Format
- Klanginstallation
- Videoinstallation
- Material / Technik
- Computerbasierte Installation; Raum mit Interface-Konsole, 1 Projektionsfläche, beschreibendem Text und Diagramm; Technik: Computer I: PC, Betriebssystem: Linux, Programmiersprache: C, Computer II: Mac mini, Betriebssystem: OSX; Programmiersprache: Pure Data, weitere Geräte: MIDI-Controller, TFT-Monitor, MOTU Audiointerface (8-Kanal), 14 Aktivlautsprecher, Projektor
- Maße / Dauer
- Installationsmaße variabel
- Sammlung
- ZKM | Zentrum für Kunst und Medien
- Beschreibung
- »Algorithmic Echolocation« ist eine Gemeinschaftsproduktion von Naturwissenschaftler:innen, Programmierer:innen, Grafiker:innen und Klangexpert:innen des ZKM | Karlsruhe, von Soundplots und des Medialab Madrid. Die Installation widmet sich der Analyse von Daten der Forschungsstation Wostok-Station in der Ostantarktis.
Der Eisbohrkern der russischen Antarktisstation reicht über 3.700 Meter in die Tiefe und ist ein wichtiges Klimaarchiv, das Aufschluss über die Veränderungen der chemischen Zusammensetzung der Erdatmosphäre gibt. Die Analyse der Eisschichten lässt Rückschlüsse auf Temperaturwerte, Staubpartikel im Eis oder die Zusammensetzung atmosphärischen Sauerstoffs zu. Anhand der Messungen können klimatische Entwicklungen über eine Zeitspanne der letzten 420.000 Jahre erfasst werden.
»Algorithmic Echolocation« wandelt die Daten in akustische Signale um und wertet sie im Sinne einer Echoortung aus. In Anlehnung an die Echoortung in der Tierwelt, welche beispielsweise von Delfinen, Fledermäusen oder Walen eingesetzt wird, um über Schallwellen beispielsweise andere Artgenossen zu lokalisieren, handelt es sich hier um eine algorithmische Signalverarbeitung. In Form von Grafiken und Klängen wird diese als dynamische Projektion an einer Wand abgebildet. Die Besucher:innen haben die Möglichkeit, die Interpretation der Messdaten interaktiv zu erforschen. Zur Navigation in der bewegten Computergrafik steht ein Steuerpult zur Verfügung. Das Vorhaben von »Algorithmic Echolocation«, Signale so umzuwandeln, dass sie zum Zweck der Analysierbarkeit in den menschlichen Wahrnehmungsbereich gebracht werden, steht in einer langen Tradition der Menschheit, sich auf der Basis von abstrahierten Informationen besser in der Welt orientieren zu können.
Autor
Dorothea