Christoph Keller
Geburtsjahr, Ort
Rolle am ZKM
- Künstler:in der Sammlung
Biografie
Christoph Keller arbeitet mit unterschiedlichen Medien in verschiedenen Zusammenhängen. Dennoch ist sein primäres Bezugssystem die Kunst; 1993 entwickelte Christoph Keller eine Spiegelkonstruktion, die Sonnenlicht in verschattete Hinterhöfe projiziert. Der Sonnenspiegel, der Ähnlichkeit mit einer Satellitenschüssel hat, richtet sich nach dem Lauf der Sonne aus und projiziert ihre Strahlen auf einen immer gleichen Punkt. 1995 meldete Christoph Keller für seine Konstruktion ein Patent an. Auf diese Weise gab er seinem Projekt eine juristische Realität und machte somit deutlich, daß er sich nicht auf den Topos der Künstler-Utopie beschränken will. In mehreren Arbeiten beschäftigt sich Christoph Keller mit Archiven. In seiner Arbeit medfilm - eine filmische Geschichte der Charité 1900-1990 untersuchte er medizinische Lehrfilme, die im Verlauf des Jahrhunderts an der Charité entstanden sind. Im ars viva-Katalog zeigt er die zum Teil daran anknüpfende Arbeit »Lost/Unfound: Archives as Objects as Monuments«. In einer Art assoziativem Lexikon thematisiert er geistesgeschichtliche und ideologische Implikationen des Umgangs mit dem dokumentarischen Bild. Sein Alphabet umfaßt Begriffe von Animation über Genom bis Zoo und Zufall. Das lexikalische Verprechen der Begriffsklärung wird bewußt nicht eingelöst. Die Begriffe bilden Überschriften für die assoziative Zusammenstellung unterschiedlichster Quellen. Stills aus Dokumentarfilmen werden kombiniert mit Bildern von Archiv-Architekturen, geschichtsphilosophische Zitate mit Interview-Fragmenten. Der aufsteigend alphabetischen Reihenfolge wird eine absteigend chronologische Ordnung der Filmdokumente entgegengesetzt. In diesem strengen formalen Raster formiert sich das Material zu einem einzigen Denkraum.
1987-1992 | Studium der Mathematik, Physik und Hydrologie in Freiburg, Berlin und Santiago de Chile |
1992 | Mitglied der interdisziplinären Kunst- und Videogruppe »Botschaft e.V.«; Postgraduiertenstudium an der Kunsthochschule für Medien, Köln |
1995 | Stipendium für Fotografie, Berlin |
Postgraduierten-Studium für Film und Fernsehen an der Kunsthochschule für Medien Köln | |
1999 | Senatsstipendium für Bildende Kunst, Berlin |
2000 | Kunstpreis Ars-Viva des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft |
2001 | Kunstfonds Arbeitsstipendium Bildende Kunst |
2002 | PS1-Stipendium New York City |
Ausstellungen (Auswahl) | |
1994 | Museum für Zukunft, Küstlerhaus Bethanien, Berlin |
»Die dritte Generation«, allgirls-gallery, Berlin | |
»Museum für Zukunft: Wir stellen um auf EDV«, Medienbiennale Leipzig | |
»Patentamt Panorama«, WAPO-Projekt, Ars Electronica, Linz | |
1995 | »Helioflex«, dirty windows gallery, Berlin |
»Radio 70/90, bei dagegen/dabei«, Kunstverein Hamburg | |
»Tropic of Cancer«, Kunsthalle New York | |
1996 | »Phototrop«, Milchhof, Berlin |
»Was nun?«, Schipper und Krome, Berlin | |
1997 | »Blue Screen«, Schipper und Krome, Berlin |
»tunnel and lightbox«, Schipper und Krome, Berlin | |
1998 | Berlin Biennale, Berlin |
»medfilm - Ein Archiv der medizinischen Filme der Charite«, Nützliche Bilder, Oberhausen | |
»Children of Berlin«, PS 1, New York | |
1999 | »Konstruktionszeichnungen«, Kunstwerke, Berlin |
»Berlin-Berlin«, Nowosibirsk | |
2000 | »Encyclopaedia Cinematografica«, Kunstbank, Berlin |
»Produktivität und Existenz«, Kunstamt Kreuzberg, Berlin | |
2000/2001 | »ars viva - Kunst und Wissenschaft« [Staatliche Galerie Moritzburg, Halle; Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen; ZKM⎥Karlsruhe] |
2001 | »Encyclopaedia Cinematografica« KW, Berlin; »Loop, PS1-Center for Contemporary Art, New York |
2002 | »Paradise« Herzlyia Museum of Art, Tel Aviv |
2003 | »Science and Fiction« ZKM, Karlsruhe |
2004 | »Berlinskaja Lazur« Moscow House of Photography, Moskau, Russland |
»Cloudbuster-Project« Museum der Moderne Salzburg | |
2005 | »24h-Incidental« Swiss Institute / Performa 05, New York |
[2005] |