Enzyklopädie der Medien, Bd.2: Musik und Medien
Vom Klang im technischen Zeitalter

- Publikationstyp
- Monografie
- Verfasser / Herausgeber
- Peter Weibel (Hg.)
- Verlag, Ort
- Hatje Cantz, Berlin
- Jahr
- 2016
- Inhalt
Die Musik ist die Mutter aller technologischen Künste. Daher wurde sie durch die Innovationen des 20. Jahrhunderts am stärksten verändert. Die neuen Produktionstechnologien wie Magnetofon, Synthesizer, Computer und die neuen Distributionsmedien wie Radio, Fernsehen, Internet machten die Musik zum Schauplatz der vielleicht kühnsten künstlerischen Revolutionen. Ohne Transistorradio und Schallplattenspieler keine Popmusik, ohne elektrische Verstärker kein Stadionrock, ohne Fernsehen keine Musikvideos, ohne Internet und Sounddateien kein allgegenwärtiges Hören. Dieser neue Kosmos des befreiten Klangs – vom Geräusch zur Stille, vom organisierten Ton zum Rauschen, von der Dodekafonie zum Punk, vom Artrock zur Sound Art, von Soundpavillons zu Audio-Apps, vom Raumklang zum Klangraum, von sonischen Objekten zu Medienopern, von Partituren zu Algorithmen und Handlungsanweisungen – und ebenso die Beziehungen zwischen Musik, Mathematik, Physik und Architektur, aber auch zwischen Dope und Pop, Feminismus und Musik werden von Peter Weibel analytisch entfaltet. Die Befreiung des Klangs hat auch die Interpreten und Hörer befreit. Und die Elektronik ermöglichte den Komponisten, direkt und ohne Interpreten mit dem Ton als Material zu arbeiten. Abschließend schlägt Weibel eine radikale Wende vor: von der temporalen Intervalltheorie zu einer Topologie der Musik, von der grafischen Notation über die grafische Benutzeroberfläche zur Graphentheorie bis zur zellularen und molekularen Musik. Die Zukunft der (digitalen) Musik liegt im »rechnenden Raum«.
Inhaltsverzeichnis Vorwort 10 Musik als numerische Sensibilität
13 Neue Gestaltung in der Musik
45 Sound Art. Der freie Klang zwischen Schweigen, Geräusch und Musik
53 Von der visuellen Musik zum Musikvideo
73 Musikvideos. Von Vaudeville zu Videoville
141 Seeing Sound. Synästhetiken, Synchronien und Synchromien
151 Radio Art
171 Radio Art als Media Art
179 Die Armee der Gitarren
187 Meredith Monk oder die Kehle als Klangkörper
189 ARTROCK - ROCKART
191 Dope und Pop
209 Bankrock made in Austria oder Kuschen als Kredit
217 Hotel Morphila Orchester
225 Der künstliche Wille. Medienoper
235 Stimmen aus dem Innenraum
253 Wagners Wahn oder das heilige Land des Kapitals. Eine Cyberoper für das Internet
271 Amazonas-Konferenz. Musiktheater
279 The Origin of Noise - The Noise of the Origin
285 Bachkomposition. Radiorauschen - Bachrauschen
291 Die Musik sollte Herrin der Zeit sein. Peter Weibel im Gespräch mit Olga Neuwirth
293 Inside the Sound. Anmerkungen zu Milan Grygar
299 Physik als Musik: Ryoji Ikeda
303 Unterwegs zu einer neuronalen Theorie der Musik. Peter Weibel interviewt Peter Weibel über Peter Weibel und die Musik
315 Das Rauschen des Beobachters
323 Notation zwischen Aufzeichnung und Vorzeichnung. Handlungsanweisungen - Algorithmen - Schnittstellen
337 Klangpavillons und spatialer Sound
367 Zellulare und molekulare Musik - Zur Kluft zwischen zwei Tönen. Entwurf einer Topologie der Musik
383 Spektralmusik oder Musica Cosmographica. Klangmonument für Johannes Kepler
417 Digital Synesthesia
421 Data Music
425 Impressum
Gerta Garle (Projektleitung), Renata Sas (Gestaltung)- Sprache
- Deutsch
- Beschreibung
- 448 S., 440 Ill., 16,5 x 24,2 cm, Softcover
- ISBN
- 978-3-7757-3871-2
- Herstellung / Körperschaft / Ausstellung
- ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe; Universität für angewandte Kunst in Wien
Schwerpunkte
Autor/innen
Über die Herausgeber/innen
Dokumente
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2016 - Publikation - Weibel - Zelluläre und molekulare Musik
Peter Weibel, "Zellulare und molekulare Musik – Zur Kluft zwischen zwei Tönen. Entwurf einer Topologie der Musik", in: ders., »Enzyklopädie der Medien 2. Musik und Medien«, Hatje Cantz, Stuttgart, 2016, S. 383–416.