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Veranstaltung

Harun Farocki: Auge/Maschine I-III (Eröffnung)

Fr, 30.01.2004 19:00 Uhr CET

Vor zwei Jahren fing Harun Farocki an, in Labors, Archiven und Produktionsstätten Bildsequenzen zu sammeln, die »intelligente«, bildverarbeitende Techniken dokumentieren. Das ZKM zeigt folgende Filme des Künstlers:
 
»Auge/Maschine I« [2001, 25 min.]
organisiert die Materialien um den Begriff der autonomen Systeme. Ein autonomes System führt eine Aufgabe selbstständig durch, nicht auf immer gleiche Weise, wie eine Maschine, vielmehr gemäß den je erkannten Gegebenheiten. Kann es auch Kriege ohne Menschen geben?
 
»Auge/Maschine II« [2002, 15 min.]
organisiert die Materialien um den Begriff der Schlachtfelder aus dem Rechner. Die Kriegsanstrengung führte in der Vergangenheit zu technischen Neuerungen. Heute finden die technisch avancierten Waffen keinen gleichrangigen Gegner mehr. Der hochtechnische Krieg wird weniger geführt und mehr im Rechner simuliert. Muss es für künftige technische Entwicklungen Kriege geben – oder genügen die Schlachtfelder aus dem Rechner?
 
»Auge/Maschine III« [2003, 16 min]
soll die Materialien um den Begriff des operativen Bildes organisieren. Das sind Bilder, die einen Prozess nicht wiedergeben, sondern vielmehr Teil eines Prozesses sind. Schon die Cruise Missiles der achtziger Jahre hatten das Bild einer realen Landschaft gespeichert und nahmen beim Überflug ein aktuelles Bild auf. Die Software verglich die beiden Bilder. Diese Gegenüberstellung von Idee und Tatsächlichkeit ist auch eine Montage. Viele operative Bilder sind von farbigen Hilfslinien durchzogen. Die Linien teilen nachdrücklich mit, worauf es in den Bildern ankommt und ebenso nachdrücklich, worauf es auf keinen Fall ankommen soll. Das überschüssige Reale wird verleugnet – eine stetige Verleugnung mit Gegenwirkung.

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