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Veranstaltung

The Picture's Image

Wissenschaftliche Visualisierung als Komposit

Sa, 07.05. – So, 08.05.2005

In der Medizin und in den Naturwissenschaften zeichnet sich seit einiger Zeit eine neue Spielart des Bilderstreits ab. Dabei fordert die Rede von einer 'Bildermedizin' oder gar einer 'Verbildlichung der Naturwissenschaften' nicht nur die Fachvertreter dieser Disziplinen zu kontroversen Diskussionen heraus. Auch die Geistes- und Sozialwissenschaften beschäftigen sich verstärkt mit der Funktion von Bildern für die Produktion und Organisation von Wissen. So ist dieser Themenbereich inzwischen zu einem paradigmatischen Untersuchungsfeld für Bildfragen ganz unterschiedlicher Art geworden.

Die Tagung The Picture's Image. Wissenschaftliche Visualisierung als Komposit geht dem operativen Anteil der Bilder an der Wissensformation nach. Dies erscheint umso dringlicher, da mittels Berechnungen bzw. Simulationen oder technisch-apparativer Datenerhebungsverfahren Wissen durch Bilder produziert und organisiert wird, welches mit bloßem, quasi unbewaffnetem Auge nicht erwerbbar ist. Neben medientechnischen Dimensionen sind aber auch die bildkulturellen Bedingungen wissenschaftlicher Visualisierung historisch und systematisch zu erfassen. Denn Medientechniken und Bildpraktiken verkörpern in ihrer Gesamtheit eine Art Komposit. Dieses Komposit kann innerhalb des Forschungsprozesses als Knotenpunkt gesehen werden, an dem mehrere Komponenten miteinander in Verbindung treten. Dazu zählen etwa Instrumente, Präparationstechniken, soziale Einigungsprozesse, Strategien druckgraphischer Reproduktion usf. Anlässlich von The Picture's Image sind Naturwissenschaftler und Wissenschaftshistoriker, Mediziner und Medizinhistoriker sowie Kunst- und Medienwissenschaftler dazu eingeladen, diesem Problemhorizont wissenschaftlicher Visualisierung aus interdisziplinärer Perspektive nachzugehen.

Eine Veranstaltung des ZKM in Kooperation mit dem Graduiertenkolleg »Bild. Körper. Medium. Eine anthropologische Perspektive« an der HfG Karlsruhe

 


Programm

Samstag, 07.05.2005


10h00-10h15: Begrüßung
- Peter Weibel [Leiter des ZKM]
- Beat Wyss [Sprecher des Graduiertenkollegs Bild.Körper.Medium]


10h15-10h30: Einführung in das Thema seitens der Veranstalter

10h30-12h00:
- Olaf Breidbach: [Titel noch offen]
- Harun Badakhshi: Körper aus/in Zahlen. Medizinische
  Visualisierung. Strategien. Technologien

12h00-13h30: Mittagspause

13h30-15h15:
- Anette Hüsch: Bildmedien - Medienbilder. Zu den fotografischen
  Arbeiten Günther Selichars
- Erna Fiorentini: Instruments as devices of judgement? Drawing with
  the Camera Lucida as composite procedure - now and then.
- Albena Yaneva: Scale Models as Composite Images in Architecture

15h15-15h30: Kaffeepause

15h30-17h15:
- Gunnar Schmidt: Referenz|Signifikanz. Über High-Speed-Fotografie
  und Wissensmodellierung
- Markus Buschhaus: Zwischen Büchern und Archiven. Zu den Orten
  der Röntgenbilder
- Tanja Klemm: Huftier oder Mensch? Bildpraktiken der
  vergleichenden [Hirn-]Anatomie im 16. Jahrhundert

 

Sonntag, 08.05.2005

10h00-10h05: Begrüßung

10h05-12h00:
- Manfred Faßler: Visualisierung epistemischer Objekte. Zur
  Neucodierung wissenschaftlicher Phantasie
- Inge Hinterwaldner: Zur Fabrikation operativer Bilder in der
  Chirurgie
- Barbara Orland: Repräsentation von Leben, Embryonenmanagement
  und Qualitätskontrolle im reproduktionsmedizinischen Labor

12h00-13h30: Mittagspause

13h30-15h25:
- Hans Ulrich Reck: 'Nebenprodukte', epistemologisch betrachtet
- Stefan Ditzen: Instrumentelle Bedingungen mikroskopischer Sicht
  Technik als Einigungshilfe auf Bilder
- Karin Leonhard: Blut sehen - Formprobleme im wissenschaftlichen
  Bild

15h25-15h45: Kaffeepause

15h45-17h00:
- Hans Diebner: Bilder sind komplexe Systeme und deren
  Interpretationen noch viel komplexer: Über die Verwandtschaft
  von Hermeneutik und Systemtheorie.
- Jochen Hennig: Der instrumentelle Ursprung und das disziplinäre
  Umfeld als Faktoren wissenschaftlicher Bildgestaltung.
 

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