Georg Nees: Die große Versuchung (Eröffnung)
Frühe generative Computergrafiken
Fr, 18.08.2006 19:00 Uhr CEST
Zu Nees 80. Geburtstag setzt die in Kooperation mit der Kunsthalle Bremen ausgerichtete Ausstellung die 2005 im ZKM mit den Werken von Frieder Nake begonnene Reihe zur frühesten Computerkunst fort.
Georg Nees gilt neben Herbert Franke und Frieder Nake als einer der Pioniere der Computerkunst. 1959 begann er mit dem Programmieren digitaler Computer. 1964 beschaffte er für seine Abteilung bei Siemens einen von Konrad Zuse gebauten tischgroßen Zeichenautomaten, den mittels Lochstreifen gesteuerten »Zuse-Graphomat«, bei dem ein absenkbarer Zeichenstift auf zwei rechtwinkligen Achsen über ein Zeichenblatt bewegt werden konnte. Nees erinnert sich: „Da war sie nun, die große Versuchung für mich, einmal nichts Technisches mit dieser Maschine darzustellen, sondern »Nutzloses« – geometrische Muster.“ Gemeinsam mit Frieder Nake organisierte Nees in Stuttgart die weltweit erste Ausstellung, die Computergrafik präsentierte und diese ausdrücklich als »Computerkunst« bezeichnete.
In einer Zeit, in der Computer noch ausschließlich für militärische und naturwissenschaftliche Anwendungen genutzt wurden, gelang Nees damit die Übertragung des algorithmischen Denkens auf die Kunst. Seine eigenständigen Grafiken basieren dementsprechend auf der Programmiersprache »ALGOL«, dem Siemensrechner »System 2002« in Verbindung mit dem »Zuse-Graphomat«. Als einer der ersten legte er 1968 bei Max Bense, dem Stuttgarter Informationsästhetiker, unter dem Titel »Generative Computergraphik« eine Arbeit über die ästhetischen Kategorien der Computergrafik vor.
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