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Ausstellung

Frieder Nake: Die präzisen Vergnügen

Frühe Computergrafiken und neue interaktive Arbeiten

Sa, 19.02. – So, 10.04.2005

© ZKM | Karlsruhe, Foto: Franz Wamhof
Die Ausstellung zeigt Arbeiten des heute in Bremen lebenden Informatikers Frieder Nake aus dem Stuttgarter Kreis um Max Bense. Er hat 1965 – wie unabhängig auch Georg Nees und A. Michael Noll – erste algorithmisch erzeugte digitale Grafiken in Stuttgart ausgestellt. In den damaligen Experimenten kündigte sich die heutige Welt der digitalen Medien bereits an: die Formen waren noch traditionell, die Prinzipien aber sind bis heute gültig und werden erst jetzt richtig ausgenutzt.
 
Die Ausstellung wird von der Kunsthalle Bremen übernommen, wo sie vom 9. November 2004 bis 16. Januar 2005 zu sehen war. Für Karlsruhe wird sie leicht erweitert und fortentwickelt. Sie schlägt einen Bogen vom Papierbild über das Videobild zum interaktiven Bild.
In diesem Dreiklang wird die Besonderheit des algorithmischen Bildes sinnfällig: dieses ist stets ein Doppeltes aus sichtbarer Präsentation und manipulierbarer Repräsentation. Es ist Zeichen sowohl für den Menschen wie die Maschine, wenngleich der Maschine die Interpretationsfähigkeit fehlt. In der interaktiven Variante des algorithmischen Bildes kommt sein Doppelcharakter am deutlichsten zum Ausdruck.
 
In vier interaktiven Installationen greift die Ausstellung Bilder von 1965 auf. Deren statische Abgeschlossenheit wird in der dynamischen Offenheit des interaktiven Bildes aufgehoben. Da das interaktive Bild prinzipiell unfertig ist, kann es nur als Repräsentant einer ganzen Klasse erscheinen. Die Eigenästhetik des digitalen Bildes ist deswegen nicht im Einzelbild zu suchen, sondern in der Bilderklasse. An den interaktiven Installationen haben mitgearbeitet: Christoph Brachmann, Lutz Dickmann, Susanne Grabowski, Philipp Kehl, Matthias Krauß, Hendrik Poppe und Romana Walter.
 
Die Ausstellung wird durch dokumentarisches Material ergänzt. »Die präzisen Vergnügen« war der Titel eines Bandes poetischer Texte von Max Bense (Limes, 1964). Auch an ihn wird mit der Ausstellung erinnert.

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