Veranstaltung
Rom – offene Malerei (Eröffnung)
Das Materialbild im Italien der 1950er und 1960er Jahre
Fr, 04.04.2008 18:00 Uhr CEST
- Ort
- Foyer
Im Gefolge der »Materialkultur« der Konstruktivisten und des »Polymaterialismus« der Futuristen hat sich bereits in den 1920er-Jahren eine Bild- und Malerei-Konzeption entwickelt, die auf Ölfarbe und Leinwand verzichtete. In den 1950er-Jahren setzte dann in Italien die künstlerische Auflösung und Zerstörung des Tafelbildes ein. Man ging dazu über, eine Trennung von Tafel und Bild vorzunehmen, eine Entwicklung, die für die Kunstgeschichte weitreichende Folgen hatte. Einige Künstler – von Alberto Burri bis Lucio Fontana – verfolgten den Weg der Abstraktion nicht weiter. Sie setzten sich damit von allgemeinen Tendenzen, wie sie beispielsweise im New Yorker Abstrakten Expressionismus der 1950er-Jahre herrschten, ab.
Nicht nur der Abbildung der gegenständlichen Welt verweigerte man sich, sondern auch den Mitteln der Malerei: Öl und Leinwand. Die italienischen Avantgardekünstler durchschlitzten und durchlöcherten die Leinwand. Man wölbte sie in den Raum, presste, schichtete oder dehnte sie aus. Auf diesen Arbeiten gibt es keine Bilder mehr, sondern nur die Leinwand selbst. Diese Vorlage nutzend wurde von anderen Künstlern wie Giuseppe Uncini, Agenore Fabbri oder Paolo Scheggi die Leinwand selbst ausgetauscht durch Plastikfolien, Holz, Metall, Marmor oder Beton. Von Farbe und Bild vollzog man den Schritt hin zu Materialtafeln. Dieser Rückzug auf das Material war nicht nur ein radikaler und früher »Nullpunkt« der Malerei, sondern auch der Beginn der Materialkunst, die den Weg frei machte, die Leinwand mit kunstfremden Materialien und Gegenständen zu besetzen, wie es in der Folge Nouveau Réalisme und die Pop-Art in den 1960er-Jahren taten. Robert Rauschenberg (siehe seine »Combine Paintings«) und andere, die als Stipendiaten im Rom der 1950er-Jahre gelebt hatten, nahmen die Impulse auf und transportierten sie nach Amerika.
Die Mehrzahl der ausgestellten Arbeiten kommt aus der Sammlung der VAF-Stiftung, der bedeutendsten Sammlung der italienischen Moderne und Partner des ZKM | Museum für Neue Kunst. Weitere Arbeiten aus öffentlichen Museen und Privatsammlungen erweitern das Spektrum der gezeigten Werke.
Nicht nur der Abbildung der gegenständlichen Welt verweigerte man sich, sondern auch den Mitteln der Malerei: Öl und Leinwand. Die italienischen Avantgardekünstler durchschlitzten und durchlöcherten die Leinwand. Man wölbte sie in den Raum, presste, schichtete oder dehnte sie aus. Auf diesen Arbeiten gibt es keine Bilder mehr, sondern nur die Leinwand selbst. Diese Vorlage nutzend wurde von anderen Künstlern wie Giuseppe Uncini, Agenore Fabbri oder Paolo Scheggi die Leinwand selbst ausgetauscht durch Plastikfolien, Holz, Metall, Marmor oder Beton. Von Farbe und Bild vollzog man den Schritt hin zu Materialtafeln. Dieser Rückzug auf das Material war nicht nur ein radikaler und früher »Nullpunkt« der Malerei, sondern auch der Beginn der Materialkunst, die den Weg frei machte, die Leinwand mit kunstfremden Materialien und Gegenständen zu besetzen, wie es in der Folge Nouveau Réalisme und die Pop-Art in den 1960er-Jahren taten. Robert Rauschenberg (siehe seine »Combine Paintings«) und andere, die als Stipendiaten im Rom der 1950er-Jahre gelebt hatten, nahmen die Impulse auf und transportierten sie nach Amerika.
Die Mehrzahl der ausgestellten Arbeiten kommt aus der Sammlung der VAF-Stiftung, der bedeutendsten Sammlung der italienischen Moderne und Partner des ZKM | Museum für Neue Kunst. Weitere Arbeiten aus öffentlichen Museen und Privatsammlungen erweitern das Spektrum der gezeigten Werke.
Impressum
- Kurator/in
Team
Andreas F. Beitin (Projektleitung)
Organisation / Institution
ZKM
Kooperationspartner
VAF-Stiftung
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