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Veranstaltung

Chris Ziegler: Corpus Pygmalion

Sa, 17.12.2011 20:00 Uhr CET

Der Mythos des Künstlers, der sich in das von ihm selbst kreierte Geschöpf verliebt, stammt aus den Metamorphosen des Ovid. In 55 kurzen Versen (X 243-297) entsteht das Dramolett von Pygmalion und Galathea (hier noch namenlos), das als Gedicht, Epos, Roman, Drama, Musical oder Film inzwischen unzählige Bearbeitungen und Variationen erfahren hat.

Obsession, Männerphantasie, Demiurgenwahn? Von jeher fasziniert die hybride Grenzüberschreitung Pygmalions die menschliche Phantasie, umwerben sich Körper und Geist in erotischem Wechselspiel. Dabei bewegt sich das heutige Körperideal irgendwo zwischen Fitnesswahn und virtueller Zukunft, zwischen Körperkult und völliger Entkörperung bzw. Fragen von geistigen und körperlichen Behinderungen. Doch der Körper ist immer Ausdruck und Medium eines Selbst, weit mehr als bloße Oberfläche oder reine Äußerlichkeit. Über Körper werden Machtverhältnisse definiert. Deshalb stellt sich die Frage, wie KünstlerInnen heute den Körper sehen. Wir suchen in »corpus pygmalion« auch den spezifisch weiblichen Standpunkt in diesem Zusammenspiel.

»Corpus pygmalion« findet in einem mehrdimensionalen Bildraum statt, in dem die Perspektive auf das zu beobachtende Subjekt sich stetig verändert. Der Körper ist Schauplatz einer Konfrontation, kulturelle Bedingungen ändern den künstlerischen Prozess der Transformation. Plötzlich steht der Künstler mit seinem Werk im Widerstreit: Was ist Ursache, was ist Wirkung, was Kreation, was Kreatur?

Idee, Regie, Bühne: Chris Ziegler
Tanz: Moya Michael
Musik: Hugo Paquete
Text: Michael Hewel
Software: André Berhardt, Niko Völzow, Martin Bellardi, Chris Ziegler

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