Allen Ginsberg: Hustler for Life, Save the Children und Jonas in the Desert
Fr, 14.06.2013 16:00 Uhr CEST
Allen Ginsberg: Hustler for Life, Save the Children (BRD 1997, 15 Min.)
Der Dokumentarfilm über Allen Ginsberg zeigt ihn in seinem Appartement in East-Village. Er spricht über Politik, Poesie und Religion. In Begleitung seines Harmoniums singt er das Lied »September On Jessore Road« und liest aus seinem Buch »The Fall Of America«.
Der Film feierte am Internationalen Filmfestival Berlin 1998 Weltpremiere.
Jonas in the Desert (D 1994, 94 Min.)
(u.a. mit Allen Ginsberg, Kenneth Anger, Andy Warhol, Yoko Ono, Al Pacino, Martin Scorsese, Peter Beard, Blixa Bargeld, Nick Cave uvm.)
1991 sagte Allen Ginsberg zu Peter Sempel: »it’s about time, someone makes a film about Jonas [Es ist an der Zeit, dass jemand einen Film über Jonas dreht]«.
Gesagt, getan: Der Film behandelt das Leben von Jonas Mekas, Filmregisseur, Schriftsteller und Kurator. Aus Litauen im Zweiten Weltkrieg geflohen, strandete Mekas zunächst in einem Arbeitslager bei Hamburg und anschließend in einem Auffanglager für Flüchtlinge in der Nähe von Mainz. 1949 emigrierte Mekas nach Amerika und leistete sich kurze Zeit später eine Bolex-Kamera, mit der er Momente seines Lebens festhielt. Aufgrund verschiedener Veranstaltungen entdeckte er den Avantgarde-Film für sich und begann ab 1953 selbst Filme zu drehen – und wurde damit bald zu einer Schlüsselfigur des New American Cinema.
Er ist Begründer der Zeitschrift Film Culture, schrieb Kolumnen für »The Village Voice«, einem New Yorker Stadtmagazin, und rief das Projekt »Anthology Film Archives« – die weltgrößte Sammlung von Avantgarde-Filmkunst – ins Leben.
Heute, mit 90 Jahren, lebt Mekas in New York und genießt in der Filmbranche weltweit großes Ansehen. Seit der Premiere an der Berlinale im Jahr 1994 wird der Film immer wieder gezeigt. Zuletzt im Dezember 2012 in Paris am Centre Pompidou.
Peter Sempel
Peter Sempel (*1954 in Hamburg) lebte die ersten Jahre seines Lebens im australischen Outback. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland studierte er Literatur und Physik an der Universität Hamburg. Er schrieb für Musikzeitschriften wie »Spex« oder »Fanzines« und dreht seit 1981 Musik- und Tanzfilme. Seine Themen und Protagonisten sind dabei breit gefächert: Er thematisiert sowohl Underground-Musik wie auch Klassik, berichtet außergewöhnliche KünstlerInnen der Undergroundszene wie auch über jene aus Hollywood. Viele seiner Filme werden von der Filmförderung, der Kulturabteilung der Stadt Hamburg gefördert.
Sempel ist auch als Fotograf erfolgreich, als welcher er schon in zahlreichen Ausstellungen seine Fotografien präsentieren konnte.