Sebastian0

Nach einer Einführung mit dem Regisseur Fabrizio Ferraro, Freddy Paul Grunert und dem Ko-Autor und Produzent Marcello Fagiani wird dem Publikum in einer Uraufführung der Film präsentiert. Anschließend bietet sich die Möglichkeit zum Gespräch.

»Sebastian0« befasst sich indirekt mit der Leidensgeschichte des Heiligen Sebastian, der im 3. Jahrhundert nach Christus als Märtyrer starb und danach gegen die Pest und andere Seuchen angerufen wurde. Sebastian wurde wegen seines offenen Bekenntnisses zum Christentum von Kaiser Diokletian zum Tode verurteilt und daraufhin von numidischen Bogenschützen erschossen. Er erlag jedoch nicht seinen Wunden, sondern konnte wieder zu voller Gesundheit finden. Daraufhin wurde er ein zweites Mal von Diokletian verurteilt und schließlich im Circus Maximus hingerichtet.

Die Inspiration für »Sebastian0« nahm Fabrizio Ferarro aus den Gemälden Andrea Mantegnas, die den an zahlreichen Körperstellen durchborten Heiligen – vor einer antiken Säule exponiert – darstellen. Der Film versucht diese Leidensgeschichte aufzunehmen: Indem er fast ohne Worte auskommt, macht er den geschundenen Körper und die Schmerzen Sebastians für den Zuschauer erfahrbar. Gedreht wurde der Film unter anderem an authentischen Orten in den kaiserlichen römischen Foren und der römischen Pfalz. Es handelt sich teilweise um dokumentarische Aufnahmen der Gegenwart, aber auch um Inszenierungen der Historie. Die Bilder sind dabei von besonderen Lichtspielen geprägt, die einer chromatischen Symphonie gleichen und sich durch starke Schwarz-Weiß-Kontraste auszeichnen. Die Kombination aus Stille und Licht bilden in »Sebastian0« eine Einheit, mit der sich die doppelte Leidensgeschichte des Heiligen angemessen darstellen lässt.

Gemeinsam mit der Pariser Cinématèque des Centre Pompidou, dem Reina Sofia Museum in Madrid und dem Museum für zeitgenössische Kunst in Rom zeigt das ZKM den neuen Film des italienischen Regisseurs Fabrizio Ferarro »Sebastian0« als Uraufführung.