Skulpturale Aspekte in der Lautsprechermusik
Vortrag und Buchpräsentation von Gerriet K. Sharma mit Konzert
Sa, 06.04.2019 19:00 – 22:00 Uhr CEST
- Ort
- Kubus
Anknüpfend an die Eröffnung der Ausstellung »Negativer Raum« liegen die ästhetische Erfahrung und die skulpturale Arbeit mit Klang und Lautsprechern im Fokus der Veranstaltung.
Vortrag und Buchpräsentation von Gerriet K. Sharma schaffen ein Verständnis medienspezifischer Raum-Klangphänomene. Im darauf folgenden Konzert mit dem neuen Lautsprechersystem, dem IKOsaederlautsprecher, werden Klänge als Skulpturen interpretiert.
19:00 Uhr
Vortrag & Buchpräsentation von Gerriet K. Sharma: Aurale Skulpturalität – Spatiotemporale Phänomene auditiver Medientechniken
Der Vortrag versucht, elektroakustische Raum-Klangphänomene [plastic sound objects], unabhängig von ihren technischen Beschreibungen und metaphorischen Zuschreibungen als »klassische« skulpturale Körper-Raumbeziehungen einzuordnen. Aktuell beschäftigen die angewendeten lautsprecherbasierten Klangprojektionsverfahren Autoindustrie, Computer- und Handyfirmen, Eventindustrie und VR-Technologie. Diese werden in kürzester Zeit in diversen Ausführungen für jeden Haushalt zur Verfügung stehen. Diese Verfügbarkeit wirft die Frage auf, was wir an Wahrnehmungen in diesen medialen Räumen teilen, und wie wir Potentiale für ästhetische Erfahrungen überhaupt noch aufspüren und für die akustischen Künste nutzbar machen können. Die Frage der Beschreibung eben dieser radikal anderen, medienspezifischen Raum-Klangphänomene als »skulptural« ermöglicht deren Behandlung unabhängig von marketingtechnischen Idealisierungen und cineastischen Sound-Sensationen. Dabei geht es um die Entwicklung einer ästhetischen Praxis, die Raum komponiert, indem sie Raum als Voraussetzung für klang-plastisches Material annimmt und damit das Ziel verfolgt, einen poetischen Ansatz in zeitgenössischer Medienkunst zu finden, um komplexe Umgebungen künstlerisch einbeziehen zu können.
20:00 Uhr
Konzert: Skulpturale Aspekte in der Lautsprechermusik
Der Lautsprecher hat die Musik, ihre Konzeption und Rezeption in den letzten 100 Jahren radikal verändert. Während früher ein Klang als Schallereignis immer seiner Herkunft zugewiesen werden konnte, entstanden auf einmal bisher ungehörte »abstrakte Phänomene«. Diese Klangmaterialien wurden in der Folge Gegenstand neuer gestalterischer Praktiken, die sich ausgehend von Musik über Klangkunst hin zu Film und Fernsehen in unseren medialen Alltag eingefügt haben. In der Lautsprechermusik entwickelten sich international unterschiedliche Schulen der Erzeugung und Behandlung dieser Klänge, die darüber hinaus Raum und Verräumlichungen von Klang als Erweiterung der herkömmlichen musikalischen Parameter zu etablieren suchten. An diesem Konzertabend werden Werke sehr unterschiedlicher VertreterInnen dieser Schulen vorgestellt und instrumental durch ein in den letzten Jahren entwickeltes neues Lautsprechersystem, dem IKOsaederlautsprecher (IKO), als Skulpturen interpretiert.
Konzert-Programm:
- John Chowning »Stria«
- György Ligeti »Artikulation«
- Gottfried Michael Koenig »Klangfiguren II«
- Pauline Oliveros »Three Pieces«
- Iannis Xenakis »Diamorphoses«
- Karlheinz Stockhausen »STRAHLEN«
Die Veranstaltung und die Publikation sind Teil des Projekts »INTERFACES« mit Unterstützung des Förderprogramms »Kreatives Europa« der Europäischen Union.
Projektteam
Ludger Brümmer, Yannick Hofmann (Künstlerische Leitung)
Sebastian Schottke (Tonmeister)
Hans Gass (Licht- & Veranstaltungstechnik)
Sophie Caecilia Hesse (Organisation)
Organisation / Institution
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