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Veranstaltung

Surviving Genocide: The Power of Art for Healing

Paneldiskussion mit Nahrin Malki, Falah al Rasam und Ivana Waleed moderiert von Jan Ilhan Kizilhan

Fr, 01.10.2021 16:00 Uhr CEST

© Hala, Foto: Hailey Sadler
Ort
Medientheater
Online
Sprache
Englisch

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Im Rahmen der Ausstellungseröffnung »Nobody's Listening« findet eine Paneldiskussion zum Thema »Surviving Genocide: The Power of Art for Healing« statt. 

Am 01. Oktober 2021 eröffnet die immersive Kunst und VR-Ausstellung »Nobody’s Listening« auf dem Museumsbalkon des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe. Die erstmalige Ausstellung der Werke jesidischer Kunstschaffender in dieser Ausstellung führt Besucher:innen mittels Virtual-Reality-Technologie durch zerstörte Häuser im irakischen Sinjar und konfrontiert mit den verheerenden Folgen des Völkermordes an Jesidi:nnen, der ab dem 03. August 2014 im Nordirak durch den sogenannten Islamischen Staat (IS) verübt wurde.

An der Paneldiskussion nehmen Ivana Waleed, eine jesidische Aktivistin und Überlebende, Nahrin Malki, eine in Schweden lebende assyrische Künstlerin und Falah al-Rasam, ein in der Autonomen Region Kurdistan lebender jesidischer Maler, teil. Das Gespräch wird von Dr. Jan Kizilhan, dem renommierten Chefpsychologen des Special Quota Project, moderiert, der die Diskussion über die Themen Verfolgung, Identität und die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten der Künstler leiten wird.

Die Veranstaltung ist Teil der Ausstellungseröffnung »Nobody's Listening« und findet in englischer Sprache statt.

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Surviving Genocide: The Power of Art for Healing [EN]

Podiumsdiskussion

Surviving Genocide: The Power of Art for Healing [EN]

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Surviving Genocide: The Power of Art for Healing [KMR]

Podiumsdiskussion

Surviving Genocide: The Power of Art for Healing [KMR]

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Surviving Genocide: The Power of Art for Healing [AR]

Podiumsdiskussion

Surviving Genocide: The Power of Art for Healing [AR]

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Nahrin Malki ist eine assyrische Berufskünstlerin und Malerin, die derzeit in Schweden lebt. Sie ist in Syrien geboren und floh vor fast zwei Jahrzehnten in die Niederlande, als das Assad-Regime begann, die assyrische Gemeinschaft, die einige der ältesten kulturellen Wurzeln in der Region hat, anzugreifen. Nahrin wuchs in einem sicheren und liberalen Familienumfeld auf, in dem Kunst und Lernen gefördert wurden. Als Kind hat sie immer gezeichnet und sogar Aufkleber für Freunde kopiert, die sie sich nicht leisten konnten. Dennoch fühlte sie sich unter einem Regime, das künstlerische Freiheiten und Kreativität unterdrückte, gefangen und unfähig, sich auszudrücken. In den Niederlanden konnte sie schließlich ihr künstlerisches Potenzial ausschöpfen und studierte an der AKI (Akademie für Kunst und Industrie) in Enschede. Ihr Hauptziel ist es nun, das assyrische Volk mit seinem Erbe und seiner kollektiven Erfahrung in Verbindung zu bringen, und zwar durch das zentrale Thema des Leidens in ihren Kunstwerken. Ihr Gemälde »Nineveh« basiert auf einem realen Bild, das eine Frau zeigt, die ein Kreuz trägt, wie damals, als die Assyrer:innen aus ihren Dörfern vertrieben wurden. Für Nahrin ist die Wiederherstellung der assyrischen Kultur eine Priorität: "Man hat uns vergessen. Wir wollen unsere Schulen wieder aufbauen, in denen unsere Sprache und Kultur gelehrt wird, und wir wollen unsere Bücher und historischen Gegenstände zurückhaben. Vor allem die Kirchen sind kulturelle Zentren unserer Geschichte, da wir kein Land haben."

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Ivana Waleed ist eine junge jesidische Künstlerin aus dem Dorf Tel Qasab in der Nähe von Sinjar im Nordirak. Sie hat viele Monate der Brutalität und des Leids in der Gefangenschaft der ISIS überstanden, aber sie bezeichnet sich nicht als »Überlebende«, weil sie sich nicht als Opfer sieht. Sie sagt, dass sie ISIS besiegt hat, indem sie den Geiselnehmern entkommen ist, und arbeitet nun unermüdlich daran, die Täter vor Gericht zu bringen. Das Sonderkontingent-Projekt des Landes Baden-Württemberg, in dem 1.100 jesidische Frauen und Kinder angesiedelt wurden, bot Ivana eine, wie sie es nennt, »goldene Chance«, ein neues Leben zu beginnen. Eine der unterstützenden Initiativen des baden-württembergischen Projekts ist die Kunsttherapie, bei der die Teilnehmenden malen und anschließend über ihre Kunstwerke und die damit verbundenen Gefühle sprechen. Ivanas unbetiteltes Gemälde einer gesichtslosen Frau war das Ergebnis von nur zwei solcher Treffen im Jahr 2019. Sie verrät, dass sie ein Gesicht für diese Frau zeichnen wollte, sich aber letztlich nicht in der Lage fühlte: "Wenn ich vor diesem Bild stehe, denke ich, das bin ich, und wenn andere Frauen davor stehen, sollten sie dasselbe denken, denn diese Frau repräsentiert jede von uns. Wenn sie ein Gesicht hätte, könnte man erkennen, ob sie traurig oder glücklich ist, aber niemand kann sich sicher sein; jede Frau, die das Bild ansieht, sollte selbst entscheiden, was sie sieht und welchen Namen das Bild haben soll."

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Falah al-Rasam ist ein jesidischer Künstler, der derzeit in einem Flüchtlingslager in Autonomen Region Kurdistan lebt. Er lebt seit dem Sommer 2014 in dem Lager, als ISIS den letzten Völkermord in der langen Verfolgungs- und Leidensgeschichte seiner Gemeinschaft einleitete. Unter den schwierigen Bedingungen des Lagers hat er sich unter dem Pseudonym Falah Al-Rasam (der Maler) eine neue Karriere als Künstler aufgebaut. Inzwischen hat er mehrere Gemälde verkauft und eine Online-Fangemeinde für seine Kunstwerke aufgebaut, obwohl er vor den schrecklichen Umwälzungen des Jahres 2014 hauptsächlich schriftliche Werke verfasst hat. Falahs literarischer Hintergrund und seine Erfahrung beim Schreiben von Gedichten und Kurzgeschichten inspirieren seine Kunst. Sein Lieblingsbild zeigt ein berühmtes Foto einer jesidischen Kämpferin mit einer Waffe, das 2014 in Sindschar aufgenommen wurde. Die Frau ist auf einer Straße zu sehen, die zu jesidischen Dörfern führt, und steht bereit, ihre Gemeinschaft zu verteidigen. Falah hat dieses Motiv nach einem Foto gemalt und meint, dass das Bild als Ganzes diese dunklen Zeiten widerspiegelt.

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Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan ist Psychologe, Autor und Herausgeber mit Forschungsinteressen in den Bereichen Psychotraumatologie, sexuelle Übergriffe, Trauma, Terror und Krieg, transkulturelle Psychiatrie, Psychotherapie, klinische Psychologie und Psychotherapie, Migrationsforschung und Sozialisations-Kriegsforschung. Kizilhan studierte Psychologie und Soziologie an der Universität Bochum. Er promovierte in Psychologie an der Universität Konstanz. Im Jahr 2014 wechselte er an den Lehrstuhl für Neuiran und Islamwissenschaft der Universität Göttingen und wurde Gründungsdekan des Instituts für Psychotherapie und Psychotraumatologie an der Universität Dohuk im Nordirak. Kizilhan ist leitender Psychologe des von der baden-württembergischen Landesregierung geförderten »Special Quota Project for Vulnerable Women and Children« im Nordirak. Seit 2016 ist er Gründungsdekan des Instituts für Psychotherapie und Psychotraumatologie an der Universität von Duhok im Nordirak. Seit März 2018 ist er Direktor des neuen Instituts für transkulturelle Gesundheitswissenschaften an der Landesuniversität Baden-Württemberg in Deutschland.

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