- Artist/s
- Peter Weibel
- Titel
- Action Lecture. Communication Breakdown
- Jahr
- 1971
- Medium / Material / Technik
- Installation; 8- und 16-mm-Filme, digitalisiert, S/W, Projektoren, Magnetofon, lichtabhängiger Widerstand, Scheinwerfer, Mikrofon, Stative, Epidiaskope, Lautsprecher
- Maße / Dauer
- Maße variabel
Klatschen Sie in die Hände, machen Sie Lärm, schreien Sie, singen Sie. Nur dadurch wird die Labor-Situation dieses kommunikativen Experiments aktiviert. Die Schaltlogik der Kommunikation läuft wie folgt: Sprechen Sie laut genug in das Mikrofon oder machen Sie genug Lärm, dann leuchtet ein Scheinwerfer auf, der über einen lichtabhängigen Sensor wiederum zwei Magnetophone und einen Projektor einschaltet, der den digitalisierten 16-mm-Film »Denkakt« von Ernst Schmidt jr. aus dem Jahr 1968 projiziert. Daneben wirft ein Epidiaskop den Satz »Bitte dieses Bild nicht zu beachten« an die Wand und vom Tonband läuft »I Can’t Control Myself« von The Troggs. Das Licht des Scheinwerfers beeinträchtigt aber die Projektion und der von Ihnen erzeugte Lärmpegel überlagert den Ton. Ihre Interaktion aktiviert die Apparatur der Installation, zugleich wird sie dadurch gestört. Es entsteht ein paradoxer Regelkreislauf zwischen Information und Rauschen, zwischen Mensch und Maschine, der sich nur durch die Störung selbst in Gang hält. Denn machen Sie keinen Lärm, hören und sehen Sie nichts. Ist dies ein Modell für menschliche Kommunikation?
Die Installation basiert auf Peter Weibels Performance »Communication Breakdown« auf dem »Festival für Konkrete Poesie« in Hanau im Jahr 1971, die wiederum eine erweiterte Version der »Action Lecture No. 1« beim Destruction in Art Symposium (DIAS) London im Jahr 1966 war.