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Paul Garrin

Border Patrol

1994
Artist/s
Paul Garrin
Künstler:in / Künstlergruppe
Paul Garrin
Titel
Border Patrol
Jahr
1994
Kategorie
Computerbasiert
Installation
Video
Format
Videoinstallation
Material / Technik

Motorbetriebene Kamerahalterungen, Videokameras, Computer (Mac), Computer (Amiga2000), Individualsoftware, Videomonitore, Lautsprecher, Subwoofer, Stacheldraht, Sandsäcke oder Aluminiumpaneele

Maße / Dauer
Installationsmaße variabel
Sammlung

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien

Beschreibung

Die Überwachungskameras liefern die Daten für ein System, das robotische "Snipercams" ("Scharfschützenkameras") steuert. Diese erkennen sich bewegende Ziele (in diesem Fall die Köpfe der Besucher) und feuern "Schüsse" (entsprechende Schussgeräusche) ab. Auf Monitoren, die in die metallenen Seitenteile der Installation eingelassen sind, sehen die Besucher*innen ihre eigenen Köpfe im Fadenkreuz des Visiers. Jede der vier automatischen "Snipercams" kann bis zu 32 einzelne Objekte anvisieren.

Die Arbeit thematisiert die Auswirkungen von Überwachungstechnologien sowie die Strategien der US-Regierung, die in den 1990er Jahren darauf abzielten, die Bevölkerung durch die Suggestion einer erhöhten Bedrohungslage zu verängstigen, um die Akzeptanz von "Anti-Terror"-Gesetzen zu erhöhen.  
Für den Katalog der Ars Electronica 1997 notierte Garrin: "Die kürzlich verabschiedeten neuen Anti-Terror-Gesetze schränken die Freiheit der Bürger entscheidend ein und bringen die USA einem Polizeistaat näher. Die neuen Gesetze sehen eine Verstärkung der Polizeikräfte, eine Überwachung der Bevölkerung durch die Entwicklung und den Einsatz technologischer Mittel vor. Außerdem sollen noch mehr Polizei- und Militäreinheiten taktisch ausgebildet werden, um sie auf den urbanen Krieg und Anti-Terror-Einsätze vorzubereiten. Was wurde aus der amerikanischen Verfassung? Wie konnte die Regierung die Bevölkerung dazu bringen, eine stärkere polizeiliche Überwachung ihres Alltags zu akzeptieren, ohne dass es zu einer breiten Revolte kam? Man schürt Terrorangst und identifiziert einen klar umrissenen "Feind", und schon geben die Massen ihre Privatsphäre und ihre Bürgerrechte für mehr "Sicherheit" auf. [...] Die Botschaft des Staates: Schaffe einen Zustand der Unsicherheit, um mit allen Mitteln Sicherheit schaffen zu können. Fragen Sie sich: Wollen Sie das wirklich?"

1997 wurde die Installation in der Kategorie „Interaktive Kunst“ des Ars Electronica Festivals mit dem „Award of Distinction“ ausgezeichnet. 

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