Long Short Term Memory

In der Ausstellung vom 01.09.2018 bis 02.06.2019

»Long Short Term Memory« besteht aus Texten und visuellen Darstellungen die von künstlichen neuronalen Netzen produziert wurden, die mit einem Gedächtnis ausgestattet sind. Das Werk thematisiert Architekturen des Vergessens im Bereich des maschinellen Lernens.

Die fotografischen Abzüge, die in der Ausstellung zu sehen sind, generiert der Künstler, indem er in den verborgenen Raum eines neuronalen Netzes eindringt. Er möchte damit die Strukturen der Aktivierungsfunktionen, wie sie in kommerzialisierten Deep-Learning-Modellen vorhanden sind, buchstäblich ans Licht bringen.

Ein sogenanntes Long-Short-Term-Memory-Netzwerk, also ein Netzwerk mit einem langen Kurzzeitgedächtnis, wird dazu mit beliebigen Daten gefüttert, die nach dem Pareto-Prinzip, der sogenannten 80-zu-20-Regel, verteilt werden. Die Daten durchlaufen mehrere Lagen des untrainierten Netzwerks, das Werte schließlich in Form unterschiedlich starker Lichtintensitäten ausgibt. Die Ergebnisse werden sodann in ein zweites Netz eingespeist und von einem Autoencoder in beliebige Größen skaliert, wobei ein verlustbehaftetes Format zum Einsatz kommt, das über die Neuronen des Netzes verteilt gespeichert wird und dabei seine eigenen Artefakte erzeugt. Die resultierenden Belichtungen, die als Digitaldrucke in der Ausstellung zu sehen sind, geben Aufschluss über formale Aspekte der Netzwerkarchitektur.