Motion Poem

© ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Foto: Tobias Wootton
Artist/s
Peter Weibel
Titel
Motion Poem
Medium / Material / Technik
Neonröhren, Holz
Maße / Dauer
53 × 143 × 26 cm
Admin Title
D7 Paragraph: r17_text / GPC_ID: 12485
Layout
flex-row-9-3 reverse

Mobile Buchstaben werden konventioneller Weise durch mobile Bilder (Film, Video) in Bewegung versetzt. Ab 1964 hat Peter Weibel auch durch die Betrachtenden die Buchstaben bewegt, indem sie aus Buchstaben, Silben, Präfixen, Worten Texte selbst zusammenstellen konnten. Doch den Künstler interessierte vor allem die Beweglichkeit der Bedeutungen. Denn unter jedem Wort verbergen sich andere Worte, in jedem Wort verbergen sich viele Bedeutungen. Wie können die verborgenen Bedeutungen zum Vorschein gebracht werden? Durch Typographie, z.B. bLEIB, wORT, (sc)harfe, usw. oder durch Technik, z.B. eine Zeitschaltung, die Texte temporalisiert.

In der bereits 1966 von Weibel konzipierten Werkgruppe der »Motion Poems« werden in Neontexten durch eine Zeitschaltuhr verschiedene Buchstaben, Buchstabengruppen oder Worte erleuchtet. Immer wieder werden somit neue Bedeutungen innerhalb von Wörtern sichtbar gemacht. Aus der Schrift wird eine Wortskulptur, die anagrammatisch neue Beziehungen zwischen den einzelnen Bestandteilen von Wörtern und deren Bedeutungen offenbart. Im Wort »Abfälle« finden sich so beispielsweise die Worte »Ball«, »Fall«, »All« und »alle«.

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