Parallele
In der Ausstellung vom 20.10.2017 bis 05.08.2018
In dem vierteiligen Zyklus »Parallele« geht es um den Bildtyp der Computer-Animation. Computer-Animationen sind dabei zum Leit-Bild zu werden, dem Film den Rang abzulaufen. In Filmen gibt es den Wind, der weht und den Wind, den eine Windmaschine erzeugt hat. Bei Computerbildern gibt es nicht zweierlei Winde.
»Parallele I« eröffnet eine kleine Stilgeschichte der Computergrafik. Die ersten Computerspiele in den 1980er Jahren kannten nur horizontale oder waagerechte Striche. Diese Abstraktion wurde als Mangel empfunden und so herrscht heute eine am Fotorealismus orientierte Darstellungsweise vor.
»Parallele II und III« fragen nach den Grenzen der Spielwelten und nach der Beschaffenheit der Objekte. Es zeigt sich, dass viele Spielwelten die Form einer Scheibe haben, die im Universum schwebt. Eine Erinnerung an vorhellenische Weltvorstellungen.
»Parallele IV« untersucht die Helden des Spiels. Diese haben keine Eltern oder Lehrer, sie müssen selbst erkunden, welche Regeln in Geltung sind. Die Helden haben kaum mehr als einen Gesichtsausdruck und nur wenige Charakterzüge, die sie mit einer Anzahl verschiedener und fast gleichwertiger Kurzsätze bekunden. Sie sind Homunculi, menschenähnliche Wesen, von Menschen erschaffen. Wer immer mit ihnen spielt, hat einen Anteil am Schöpferstolz.