Samson

Die Plastik »Samson« will die Situation des durch die Medien geformten Menschen erfassen: Der Mensch, geblendet durch die audio-visuellen Medien. Sie haben sich zwischen ihn und die Umwelt geschoben, verhindern die direkte Wahrnehmung und Erfahrung. Das Bild der Welt, das so in seinem Kopf entsteht, ist ein künstliches, entfremdetes, beliebig manipulierbares. Es ist millionenfach reproduzierbar und erreicht die Menschen in derselben Sekunde. Mit »Samson« haben Hans-Jürgen und Helga Lannoch versucht, diese Situation in den Durchdringungen von Schädel-, Kopfhörer- und Kameraformen darzustellen. Ein Gesicht gibt es nicht mehr, da die Sinnesorgane nur noch einen vermittelten Kontakt zur Umwelt haben. Der Aufsteckschuh deutet auf den millionenfach gleichen, austauschbaren Schädelinhalt hin. – Man könnte »Samson« als den fossilen Schädel des Medienmenschen betrachten.