Sony Corporation

SONY AV-3420 Portapak

Künstler/in / Künstlergruppe
Sony Corporation
Titel
SONY AV-3420 Portapak
Material / Technik
SONY Videorecorder AV-3420CE inklusive Open Reel und Leerspule, SONY AC Power Adapter AC-3420CE, SONY Video Camera AVC-2450CE, SONY Video Camera VCK-2400ACE inklusive Verbindungskabel, Portapak Tasche
Beschreibung

Der Sony DV-2400 Video Rover, das sogenannte Portapak, war ein batteriebetriebenes, tragbares Videoaufzeichnungssystem. Es kam 1967 auf den Markt.

Die Einführung des Portapak hatte großen Einfluss auf die Entwicklung von Videokunst und politischen Aktivismus. Plötzlich war diese Technik nicht allein in den Händen der großen Fernsehsender. Der Künstler Nam June Paik beschrieb die neue Situation 1969 mit den Worten: „Die Leute wurden ihr ganzes Leben lang vom Fernsehen angegriffen. Jetzt können sie zum Gegenangriff übergehen.“

Videokollektive nutzten die Technik, um Ereignisse zu dokumentieren, die von den großen Fernsehsendern nicht gezeigt wurden. Außerdem entstanden neue künstlerische Formate: So wurden beispielsweise Performances nicht mehr vor Publikum aufgeführt, sondern allein vor der Kamera. Die Künstler:innen experimentierten außerdem mit den neuen Möglichkeiten des elektronischen Mediums: Anders als der Zelluloid-Film konnte das Videobild in Echtzeit auf einem Bildschirm gezeigt, überblendet und verzögert werden. Das Publikum reagierte mit Erstaunen auf die ersten Videoinstallationen, in denen es sich selbst live auf dem Bildschirm sehen konnte.

„Das PORTAPAK scheint speziell für die Verwendung durch Künstler entwickelt worden zu sein. Gerade als viele Künstler Performance-Arbeiten machten, aber nirgendwo auftraten, oder das Bedürfnis verspürten, ihre Performances aufzuzeichnen; gerade als sich herausstellte, dass das Fernsehen mehr Informationen an eine größere Zahl von Menschen vermittelt als große Wandflächen – gerade dann wurde der PORTAPAK verfügbar.“[1]



[1] Hermine Freed, 1976

AutorIn: Margit Rosen