Vulkanologie der Emotionen

Die auf neun Monitoren präsentierte Videoinstallation »Vulkanologie der Emotionen« ist die Rekonstruktion einer gleichnamigen Körperaktion, die 1971 in Wien stattfand. In dieser beschäftigt sich Weibel mit der Körpersprache des Menschen, seinem Verhalten im Raum und den daraus ablesbaren Grundprinzipien menschlicher Gefühle. Das Agieren des Menschen im Raum ist für Weibel ein Spiegel seiner emotionalen Verfasstheit. Je komplexer dabei das geometrische Verhältnis des Körpers zum Raum, desto expressiver, beziehungsweise pathologischer wird der jeweilige Gefühlsausdruck wahrgenommen. Eine komplexere Geometrie der Körperposen führt zu komplexeren Gefühlsexpressionen. Körperposen im Raum können so als unmittelbarer Ausdruck von Emotionen verstanden werden. Es handelt sich um eine evolutionär entstandene nicht-verbale Sprache, die nach Kriterien der Sprachkritik analysiert und auf das in ihr gespeicherte Wissen untersucht werden kann.