Zum Theorem der Identität: Tritität

Die Videoarbeit »Tritität« zeigt zunächst nacheinander die Gesichter von Peter Weibel, Nikolaus Lenau, einem spätromantischen österreichischen Schriftsteller, der seine letzten Jahre in Nervenheilanstalten verbrachte, und Jesus Christus nach einem Gemälde von Piero della Francesca. Anschließend hört man zu jedem Portrait Zitate der vier Personen. Mittels Überblendungseffekten, welche die digitalen Morphing-Techniken vorwegnehmen, werden in der Folge die fotografierten Gesichter von Lenau und Christus mit einer live Videoaufnahme von Weibel, der Grimassen schneidet, unterlegt. Die statischen Abbildungen von Lenau und Christus werden gleichsam zum Leben erweckt und zum Sprechen gebracht. Ebenso wie die Gesichter werden auch deren verbale Botschaften von Lenau, Christus, della Francesca und Weibel kombinatorisch gemischt. Die Botschaften relativieren sich durch die Vermischung der Zitate ins Absurde. Die Arbeit hinterfragt das Theorem einer einzigen Identität und wirft den Betrachtenden auf sich selbst als Botschaft zurück.