Nils Röller: Towards Cuzco 11

Ein E-Mail-Wechsel zwischen Kalk und Cuzco

Blick auf eine Hauswand und eine Mauer: Darauf das Gemälde eines grünen Blatts und des Wortes "Coca"
__________________________________________________________________________________________
Hallo,

es fällt mir schwer, aus meiner Funkzelle auszubrechen und auf Dich einzugehen, das wird sich ändern, wenn ich mein Programm abgearbeitet habe. Ein Südstadtkern arbeitet in mir, ich denke an meine Frau und meine Tochter, Du schreibst sehr munter und sicher. Zwischen Deinen Zeilen lese ich nicht mehr die Stimmung von einhändigem, melancholischen Seeverkehr+ Ende der Welt, die ich sonst mit Deinen Worten verbinde. Wie lange formulierst Du, wenn Du mir Deine Eindrücke schilderst und überlegst, wie die Eindrücke, sich beim Schreiben verändern? Ich sollte mir für die Worte mehr Zeit nehmen. Bei dem Wort Südstadtkern könnte ich zum Beispiel den Sonnenschein entfalten, der beim Heraustreten aus einem schattigem Gemüseladen auf einen weissen Lieferwagen fällt, auf dem dieser Schriftzug zu lesen war. Ich könnte auch das Hintergrundgefühl konturieren, die Nähe meiner schönen Begleiterin, die noch im Dunkel des Geschäfts Einkäufe tätigt und die gleich zu mir in den Sonnenschein treten wird. Du hast meine Neugier geweckt. Welches Wort hat Dir aus der Liste zu gesagt und welchem Buch ordnest Du es zu?
Ich freue mich immer, wenn ich von Dir etwas lesen darf.
Dein Schelm