Ausstellung
Paul M. Smith: My Round
Fr, 22.03. – Do, 28.03.2002
I get knocked down, but I get up again / You’re never gonna keep me down ...
Pissing the night away / Pissing the night away /
He drinks a whiskey drink / He drinks a vodka drink / He drinks a lager drink / He drinks a cider drink
He sings the songs that remind him of the good times / He sings the songs that remind him of the best times /
Oh Danny Boy, Danny Boy, Danny Boy ...
Inhaltlich und strukturell der endlosen Wiederholung dieses Songs folgend, zeigt der junge englische Fotokünstler Paul M. Smith in seinem 1999 entstandenen Video »My Round« vier junge Männer in rustikaler englischer Pub-Atmosphäre, die auf ihrem Stammtisch eine Flasche Tequila kreisen lassen. Vor starrer Kameraeinstellung spielen sich in endlosem Loop die immer gleichen stereotypischen Trinkrituale ab. Erst bei näherem Hinsehen entpuppen sich alle Personen als der Künstler selbst, der wie ein Schauspieler die unterschiedlichen Charaktere übernimmt. Obgleich technisch äußerst aufwändig hergestellt, d.h. durch digitales Compositing nachbearbeitet, suggeriert die grobkörnige Bildqualität das scheinbar Zufällige von Lowtech-Amateuraufnahmen, die den Betrachter an entsprechende selbst erlebte Situationen erinnern. Durch die Vertrautheit der Bilder und des fröhlichen Popsongs abgelenkt, offenbart das endlos und ereignislos sich immer wiederholende Trinkritual bereits nach wenigen Runden die offensichtliche Sinnentleerung und Stereotypisierung dieser Formen der gesellschaftlichen Unterhaltung: weder erschöpft sich der Flascheninhalt, noch bewirkt derselbe etwas bei den Personen in der Runde. Die einzelnen Handlungen erstarren zu skurrilen Phrasen. Smith zeigt die Austauschbarkeit und Fragwürdigkeit eines solchen Ventilverhaltens, das insbesondere für bestimmte männliche Kreise prägend ist. Im Kreis der 'Saufkumpane' ist der Einzelne gleichsam gezwungen, an entsprechenden Verhaltensweisen teilzunehmen. Die eigene Identität verliert sich in der Suche nach der Gruppenzugehörigkeit.
Production Company: New Directions, London; Director: Paul M. Smith; Producers: Will Cohen, Dan Dickenson; Director of Photography: Simon Carter; Postproduction Company: Glassworks, London; Editor: Marylin Gould; Productions Flame Artist: Ian Richardson; Music: Tubthumping Chumbawamba; Music Publisher: EMI; Sound Design 750 MPH
Paul M. Smith geboren 1969 in Großbritannien, Studium der Fotografie, Bildenden Kunst und Design in London, Coventry, Trowbridge; 1985 - 1990 Pressefotograf der Britischen Streitkräfte, seit 1997 Lehrbeauftragter an diversen britischen Universitäten und Arbeit als Künstler. Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl): 1998 »The new Neurotic Realism«, Saatchi Gallery; 1999 »Neurotic Realism«, Saatchi Gallery; 2000 »Zeitgeist«, Fabrica, Brighton; Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis, Bregenz; 2001 »Robbie Williams«, Enders Projects, Frankfurt; »Ich Tarzan - Du Felix Austria?«, Galerie Christiane König, Wien.
Pissing the night away / Pissing the night away /
He drinks a whiskey drink / He drinks a vodka drink / He drinks a lager drink / He drinks a cider drink
He sings the songs that remind him of the good times / He sings the songs that remind him of the best times /
Oh Danny Boy, Danny Boy, Danny Boy ...
Inhaltlich und strukturell der endlosen Wiederholung dieses Songs folgend, zeigt der junge englische Fotokünstler Paul M. Smith in seinem 1999 entstandenen Video »My Round« vier junge Männer in rustikaler englischer Pub-Atmosphäre, die auf ihrem Stammtisch eine Flasche Tequila kreisen lassen. Vor starrer Kameraeinstellung spielen sich in endlosem Loop die immer gleichen stereotypischen Trinkrituale ab. Erst bei näherem Hinsehen entpuppen sich alle Personen als der Künstler selbst, der wie ein Schauspieler die unterschiedlichen Charaktere übernimmt. Obgleich technisch äußerst aufwändig hergestellt, d.h. durch digitales Compositing nachbearbeitet, suggeriert die grobkörnige Bildqualität das scheinbar Zufällige von Lowtech-Amateuraufnahmen, die den Betrachter an entsprechende selbst erlebte Situationen erinnern. Durch die Vertrautheit der Bilder und des fröhlichen Popsongs abgelenkt, offenbart das endlos und ereignislos sich immer wiederholende Trinkritual bereits nach wenigen Runden die offensichtliche Sinnentleerung und Stereotypisierung dieser Formen der gesellschaftlichen Unterhaltung: weder erschöpft sich der Flascheninhalt, noch bewirkt derselbe etwas bei den Personen in der Runde. Die einzelnen Handlungen erstarren zu skurrilen Phrasen. Smith zeigt die Austauschbarkeit und Fragwürdigkeit eines solchen Ventilverhaltens, das insbesondere für bestimmte männliche Kreise prägend ist. Im Kreis der 'Saufkumpane' ist der Einzelne gleichsam gezwungen, an entsprechenden Verhaltensweisen teilzunehmen. Die eigene Identität verliert sich in der Suche nach der Gruppenzugehörigkeit.
Production Company: New Directions, London; Director: Paul M. Smith; Producers: Will Cohen, Dan Dickenson; Director of Photography: Simon Carter; Postproduction Company: Glassworks, London; Editor: Marylin Gould; Productions Flame Artist: Ian Richardson; Music: Tubthumping Chumbawamba; Music Publisher: EMI; Sound Design 750 MPH
Paul M. Smith geboren 1969 in Großbritannien, Studium der Fotografie, Bildenden Kunst und Design in London, Coventry, Trowbridge; 1985 - 1990 Pressefotograf der Britischen Streitkräfte, seit 1997 Lehrbeauftragter an diversen britischen Universitäten und Arbeit als Künstler. Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl): 1998 »The new Neurotic Realism«, Saatchi Gallery; 1999 »Neurotic Realism«, Saatchi Gallery; 2000 »Zeitgeist«, Fabrica, Brighton; Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis, Bregenz; 2001 »Robbie Williams«, Enders Projects, Frankfurt; »Ich Tarzan - Du Felix Austria?«, Galerie Christiane König, Wien.
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Begleitprogramm
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