Ausstellung
Christin Lahr: [DPsNTN]
Displaced Persons say Nothing to Nobody
Fr, 22.03. – Do, 28.03.2002
- Ort
- Foyer
»Displaced Persons« ist ein interaktives online-Environment, in dessen Mittelpunkt die Schnittstellen von physischen und virtuellen Räumen stehen, fokussiert auf den Bereich Zwischenmenschlicher Kommunikation. Entgegen der Gewohnheit wird die Interaktion nicht durch Aktion, sondern gerade durch Nichts-Tun, Nicht-Aktion hervorgerufen.
In einem konstruierten, temporären, »ortlosen« Raum, befinden sich acht Lautsprecher sowie acht rote Schilder mit den Worten: »north«, »south«, »east«, »west«, »up«, »down«, »in«, »out«. Begriffe der Verortung in physischen Räumen und zugleich die wichtigsten Befehle für das »Navigieren« innerhalb virtueller Welten. Zu hören ist ein computergenerierter Polylog unterschiedlicher synthetischer Charaktere, in welchem u.a. Fragen bezüglich An- und Abwesenheit, Wahrheit und Lüge, Geschlecht, Aussehen, Identität und Verortung aufgeworfen werden. Tritt jemand ein, verstummt der Polylog so lange, bis alle Personen den Raum verlassen haben oder sich darin einen Ort gesucht haben, an welchem sie regungslos verharren. Allein die absolute Regungslosigkeit aller ist auslösendes Moment der Klanginstallation. Dies führt einen Zustand gegenseitiger Abhängigkeit und des miteinander Vernetzt-seins vor Augen, welcher sich immer wieder neu vermittelt. Jede/r Einzelne ist in der Lage, das gesamte Geschehen zu beeinflussen, Ergebnis ist der gemeinsame Ausdruck aller Beteiligten. Im Moment des gemeinsamen Still-haltens »gerinnen« die im Raum befindlichen Besucher/innen zu lebenden Skulpturen und werden somit gleichzeitig zum Ausgestellten. Grundsätzlich bestehen die Möglichkeiten, sich hineinzubegeben oder in beobachtender Distanz zu verharren, Teilnehmer/in zu werden oder Beobachter/in. Durch vier Türspione lässt sich das Geschehen im Rauminneren überwachen. Dass die Distanz nur eine relative ist, merkt der Beobachter spätestens dann, wenn er beim Beobachten selbst wieder zum Beobachteten wird.
Das Ganze kann auch im World Wide Web mit sechs Überwachungskameras verfolgt werden. In Analogie zu dem Environment vor Ort werden auch die Kameras von allen eingeloggten Usern gemeinsam gesteuert, sodass jede/r Einzelne das bei allen ankommende Videosignal beeinflussen kann. Dieses wird parallel in der Ausstellung über Beam projiziert. Die sich ergebenden »Schnitte« resultieren unmittelbar aus dem Klickverhalten der User und dokumentieren deren Aktivität. Parallel dazu können auf der Website Texte eingegeben werden, die unmittelbar danach aus einem im Ausstellungsraum befindlichen Lautsprecher gesprochen und den »Polylog fiktiver Identitäten« erweitern
Christin Lahr
In einem konstruierten, temporären, »ortlosen« Raum, befinden sich acht Lautsprecher sowie acht rote Schilder mit den Worten: »north«, »south«, »east«, »west«, »up«, »down«, »in«, »out«. Begriffe der Verortung in physischen Räumen und zugleich die wichtigsten Befehle für das »Navigieren« innerhalb virtueller Welten. Zu hören ist ein computergenerierter Polylog unterschiedlicher synthetischer Charaktere, in welchem u.a. Fragen bezüglich An- und Abwesenheit, Wahrheit und Lüge, Geschlecht, Aussehen, Identität und Verortung aufgeworfen werden. Tritt jemand ein, verstummt der Polylog so lange, bis alle Personen den Raum verlassen haben oder sich darin einen Ort gesucht haben, an welchem sie regungslos verharren. Allein die absolute Regungslosigkeit aller ist auslösendes Moment der Klanginstallation. Dies führt einen Zustand gegenseitiger Abhängigkeit und des miteinander Vernetzt-seins vor Augen, welcher sich immer wieder neu vermittelt. Jede/r Einzelne ist in der Lage, das gesamte Geschehen zu beeinflussen, Ergebnis ist der gemeinsame Ausdruck aller Beteiligten. Im Moment des gemeinsamen Still-haltens »gerinnen« die im Raum befindlichen Besucher/innen zu lebenden Skulpturen und werden somit gleichzeitig zum Ausgestellten. Grundsätzlich bestehen die Möglichkeiten, sich hineinzubegeben oder in beobachtender Distanz zu verharren, Teilnehmer/in zu werden oder Beobachter/in. Durch vier Türspione lässt sich das Geschehen im Rauminneren überwachen. Dass die Distanz nur eine relative ist, merkt der Beobachter spätestens dann, wenn er beim Beobachten selbst wieder zum Beobachteten wird.
Das Ganze kann auch im World Wide Web mit sechs Überwachungskameras verfolgt werden. In Analogie zu dem Environment vor Ort werden auch die Kameras von allen eingeloggten Usern gemeinsam gesteuert, sodass jede/r Einzelne das bei allen ankommende Videosignal beeinflussen kann. Dieses wird parallel in der Ausstellung über Beam projiziert. Die sich ergebenden »Schnitte« resultieren unmittelbar aus dem Klickverhalten der User und dokumentieren deren Aktivität. Parallel dazu können auf der Website Texte eingegeben werden, die unmittelbar danach aus einem im Ausstellungsraum befindlichen Lautsprecher gesprochen und den »Polylog fiktiver Identitäten« erweitern
Christin Lahr
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